Stefano della Bella
Sieben Fußstudien, um 1640
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Stefano della Bella

Sieben Fußstudien, um 1640

Stefano della Bella

Sieben Fußstudien, um 1640

Die sieben Fußstudien stehen in Verbindung mit della Bellas „RECVEIL DE DIVER-SES PIECES Seruant à l’Art de portraiture“ (de Vesme/Massar 325–363) und der Anleitung zum Erlernen der Zeichenkunst „I PRINCIPII DEL DISEGNO“ (de Vesme/Massar 364–388).(Anm. 1)
Keine der Studien lässt sich als exakte Vorzeichnung für eine von della Bellas Radierungen mit Körperteilen in Verbindung bringen (vgl. de Vesme/Massar 298, 331, 333, 334, 369, 370).(Anm. 2) Am nächsten kommt der Fuß oben in der Mitte – seitengleich – dem Fuß rechts auf de Vesme/Massar 334.(Anm. 3) Der Fuß unten mittig auf dieser Radierung ist gut vergleichbar mit dem mittleren Fuß in der unteren Reihe auf der Hamburger Zeichnung.

David Klemm

1 Alexandre de Vesme, Phyllis Dearborn Massar: Stefano della Bella. Catalogue Raisonné, Alexandre de Vesme with Introduction and Additions by Phyllis Dearborn Massar, New York 1971, Bd. I, Nr. 325-363 und Nr. 364-388.
2 Ebd., Nr. 298, 331, 333, 334, 369, 370.
3 Ebd., Nr. 334.

Auf dem Verso:

Zwei Handstudien; ein Faunsko
Die Handstudien lassen sich allgemein mit mehreren motivgleichen Radierungen des Künstlers in Verbindung bringen.
Die größte Nähe besteht zu de Vesme/Massar 329 aus dem „RECVEIL DE DIVERSES PIECES Seruant à l’Art de portraiture“.(Anm. 1)
Noch genauer lässt sich der lebenslustige Faunskopf im „Recueil“ nachweisen (de Vesme/Massar 354). Übereinstimmend mit dem dort seitenverkehrt dargestellten Kopf sind der geöffnete Mund, das spitze Ohr und der leicht geneigte Kopf. Der Faunskopf ähnelt in auffallender Weise demjenigen einer links ihm Hintergrund stehenden Figur auf Jusepe Riberas 1628 datierter Radierung „Der trunkene Silen“(Anm. 2). Denkbar ist, dass die Hamburger Studie eine variierende Skizze nach dieser Vorlage darstellt.
Jombert datierte die Folge auf 1646, doch hält Talbierska eine etwas frühere Entstehung – 1643–1644 – für wahrscheinlich.(Anm. 3)
Bei der im unteren Bereich schemenhaft erkennbaren Architekturdarstellung handelt es sich um den seitenverkehrten Abklatsch der Darstellung der Caracalla-Themen von Inv.-Nr. 1967-303. Diese Zeichnung muß ehemals vor der Montierung in dem Klebeband für einen längeren Zeitraum direkt auf der vorliegenden Studie gelegen haben.


1 Alexandre de Vesme, Phyllis Dearborn Massar: Stefano della Bella. Catalogue Raisonné, Alexandre de Vesme with Introduction and Additions by Phyllis Dearborn Massar, New York 1971, I, S. 92–94; Jolanta Talbierska: Stefano della Bella (1610-1664). Etchings from the Collection of the Print Room of the Warsaw University Library, Warschau 2001, S. 66–71.
2 The Illustrated Bartsch 44 (20), 13–1 (84).
3 Talbierska 2001, S. 66.

Details zu diesem Werk

Verso

Titel verso: Zwei Handstudien; ein Faunskopf. Spuren der Darstellung einer Burg (Frottage mit Graphit)

Technik verso: Feder in Braun

Provenienz

Erworben 1967 aus Privatbesitz

Bibliographie

David Klemm: Italienische Zeichnungen 1450-1800. Stefano della Bella. Katalog und Tafeln. Kupferstichkabinett der Hamburger Kunsthalle, hrsg. von Hubertus Gaßner und Andreas Stolzenburg, Die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle Kupferstichkabinett, Bd. 2, Böhlau Verlag Köln u. a. 2009, S.52(verso) + 53(recto), Nr.193(verso) + 195(recto), Abb.Farbtafel S. 150(verso) + 151(recto)

Jahrbuch der Hamburger Kunstsammlungen, hrsg. von Hamburger Kunsthalle und dem Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, Bd. 13, Dr. Ernst Hauswedell & Co Verlag Hamburg 1968, S.174-175