Die Reiter auf dieser und der einer weiteren Zeichnung (Inv.-Nr. 1967-313) sind aus der frei und sicher geführten Umrisslinie heraus entwickelt. Trotz des Verzichts auf jegliche Binnenschraffur und Lavierung erzielt della Bella eine plastische Wirkung der Körper. Eine motivische Zuordnung ist schwierig, doch könnten die Skizzen im Zusammenhang mit della Bellas Studien für den Polnischen Einzug 1633 entstanden sein. Sehr gut vergleichbar sind die Studie zweier Männer, einer davon zu Pferd, auf dem Verso von Inv.-Nr. 1967-194 (siehe Inv.-Nr. 1967-194 Verso) sowie die Wiener Studie einer „Zigeunerkönigin“ (Anm. 1), die nach einer Figur von Callots 1621 entstandenen Folge „Les Bohémiens“ gezeichnet wurde. (Anm. 2)

David Klemm

1 Wien, Albertina, Grafische Sammlung, Inv.-Nr. 11290; vgl. Veronika Birke, Janine Kertész: Die italienischen Zeichnungen der Albertina. Generalverzeichnis, Bd. III (Inv. 2401-14325), Veröffentlichungen der Albertina Bd. 35, Wien, Köln, Weimar 1995, S. 1731.
2 Édouard Meaume: Recherches sur la vie et les ouvrages de Jacques Callot: publié sous forme d’articles dans les Mémoires de l’Academie de Stanislas (1852-1859), puis rassemblé en tirage à part en 1853 et en 1860 sous forme de livre, 2 Teile in einem Bd., Paris 1860, 669; Jacques Lieure: Jacques Callot. La vie artistique, Catalogue de son œuvre gravé, 6 Bde., Paris 1924-1929, Reprint New York 1969, 376. Auch die Hamburger Studie Inv.-Nr. 1967-194 (Kat.-Nr. 88 Verso) erinnert an diese Folge, ohne dass allerdings eine genaue Vorlage bestimmt werden könnte.