Stefano della Bella
Stefano della Bella
Auf der Zeichnung befinden sich zwei Gewandstudien. Bei der größeren versucht della Bella das Gewand einer stehenden Person, deren unbekleideter Schulteransatz zu erkennen ist, zu klären. Die kleinere, darüber angelegte Studie zeigt wohl ein Gewand, das über einen Unterschenkel und ein Knie fällt.
Gut vergleichbar ist eine Studie in München, auf der das über den linken Arm gelegte aufwendig gebauschte Gewand einer sitzenden Figur skizziert ist.(Anm. 1) Die Technik beider Blätter ist identisch: Della Bella zeichnet mit schnell skizzierender Feder, wobei die Parallelschraffuren nicht exakt getrennt, sondern durch Zickzacklinien verbunden sind. Im Unterschied zu Hamburg ist in München die das Gewand tragende Person ansatzweise erkennbar. Insgesamt wirkt die Münchener Zeichnung etwas klarer durchdacht. Die Funktion dieser Studien ist nicht bekannt.
David Klemm
1 München, Staatliche Graphische Sammlung, Inv.-Nr. 1918:224, S. 124.
Details zu diesem Werk
Verso
Titel verso: Frauenkopf nach rechts, Mann mit Hut, Halbbüste eines Mannes mit nacktem Oberkörper (aufgeklebt, Figuren schimmern durch)
Technik verso: Feder in Braun
Provenienz
Erworben 1967 aus Privatbesitz
Bibliographie
David Klemm: Italienische Zeichnungen 1450-1800. Stefano della Bella. Katalog und Tafeln. Kupferstichkabinett der Hamburger Kunsthalle, hrsg. von Hubertus Gaßner und Andreas Stolzenburg, Die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle Kupferstichkabinett, Bd. 2, Böhlau Verlag Köln u. a. 2009, S.90, Nr.314, Abb.Farbtafel S. 201
Jahrbuch der Hamburger Kunstsammlungen, hrsg. von Hamburger Kunsthalle und dem Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, Bd. 13, Dr. Ernst Hauswedell & Co Verlag Hamburg 1968, S.174-175