Raffael, eigentlich Raffaello Santi oder Sanzio
Kinderkopf nach rechts im Profil, um 1506
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Raffael, eigentlich Raffaello Santi oder Sanzio

Kinderkopf nach rechts im Profil, um 1506

Raffael, eigentlich Raffaello Santi oder Sanzio

Kinderkopf nach rechts im Profil, um 1506

Bereits von Harzen um 1860 als Raffael eingestuft, wurde die Zeichnung in der Forschung seit Fischel mehrheitlich als Vorstudie zu dem um 1506/07 entstandenen Gemälde „Die Heilige Familie aus dem Hause Canigiani“ (München, Alte Pinakothek) angesehen.(Anm.1) Fischel wies zurecht auf den starken Bezug zum Kopf des Hl. Johannes des Täufers hin, wobei Raffael in der endgültigen Fassung idealisierende Änderungen – so des Ohres wie auch der Haare – vorgenommen hat. Der von Joannides geäußerte Bezug zum linken Putto in der linken oberen Wolkenregion ist deutlich allgemeiner.(Anm.2)
Joannides wies darauf hin, dass die Art der Kopfdarstellung Raffaels Vertrautheit mit Florentiner Porträts des Quattrocento, speziell mit denjenigen eines Desiderio da Settignano, verdeutlicht.(Anm.3)

David Klemm

1 Laut Karteikarte im Archiv des Kupferstichkabinetts geht diese Zuschreibung ursprünglich auf eine briefliche Mitteilung v. Oskar Fischel vom 24. 10. 1915 zurück.
2 Paul Joannides: The Drawings of Raphael. With a complete catalogue, Oxford 1983, S. 170, Nr. 149.
3 Ebd., S. 170, Nr. 150.

Details zu diesem Werk

Beschriftung

Unten rechts: Stempel der Sammlung Viti-Antaldi (ähnlich wie L. 2246, aber mit anderer Punktanordnung); auf dem Verso in der Mitte Stempel der Hamburger Kunsthalle (L. 1328); unten links bezeichnet: "2.9 3.3" (Bleistift)

Provenienz

Viti-Antaldi (L. 2245); Georg Ernst Harzen (1790-1863), Hamburg (L. 1244); NH Ad : 02 : 01, S. 219 (als Raffael); NH Ad : 01 : 03, fol. 111 (als Raffael): "Ein desgleichen ["lockiger Kindskopf"] im Profile. Ebenso [Kreide]; 2.9. 3.3. Samml. Antaldi."; Legat Harzen 1863 an die "Städtische Gallerie" Hamburg; 1868 der Stadt übereignet für die 1869 eröffnete Kunsthalle

Bibliographie

David Klemm: Italienische Zeichnungen 1450-1800. Kupferstichkabinett der Hamburger Kunsthalle, Die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle Kupferstichkabinett, Bd. 2, Köln u. a. 2009, S.310, Nr.452

Eckhard Schaar, David Klemm: Italienische Zeichnungen der Renaissance aus dem Kupferstichkabinett der Hamburger Kunsthalle, Ausst.-Kat. Hamburger Kunsthalle 1997, S.104, Nr.48, Abb.38

Paul Joannides: The Drawings of Raphael. With a complete catalogue, Oxford 1983, S.170, Nr.149, Abb.170

Eckhart Knab, Erwin Mitsch, Konrad Oberhuber: Raphael. Die Zeichnungen, unter Mitarbeit von Silvia Ferino Pagden, Stuttgart 1983, S.579, Nr.247

Hubertus von Sonnenburg: Raphael in der Alten Pinakothek, München 1983, S.64

Dussler, Luitpold: Raphael. A Critical Catalogue of his Pictures, Wall-Paintings and Tapestries, London, New York 1971, S.19

Oskar Fischel: Raphaels Zeichnungen, Bd. 3 (1922), Berlin 1913, S.154, Nr.133b, Abb.156

Wilhelm Koopmann: Einige weniger bekannte Handzeichnungen Raffaels, in: Jahrbuch der Königlich Preußischen Kunstammlungen 12, 1891, S. 40-49, S.45, 48