Jasper Broers, zugeschrieben Adam Frans van der Meulen, ehemals zugeschrieben
Reitergefecht zwischen christlichen und türkischen Soldaten,
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Jasper Broers, zugeschrieben Adam Frans van der Meulen, ehemals zugeschrieben

Reitergefecht zwischen christlichen und türkischen Soldaten,

Jasper Broers, zugeschrieben Adam Frans van der Meulen, ehemals zugeschrieben

Reitergefecht zwischen christlichen und türkischen Soldaten

Harzen ließ sich nicht irreführen von der alten Beischrift „F Van der Meulen“ und inventarisierte das Blatt unter dem Namen des Jasper Broers. Gleichwohl war die Zeichnung zuletzt bei Adam Frans van der Meulen abgelegt. Die Bezüge zu der signierten Broers-Zeichnung Inv.-Nr. 21768 sind jedoch deutlich enger als zu Werken Van der Meulens. Lediglich das Sujet erinnert an die Reitergefechte des in Paris tätigen Flamen.(Anm.1)
Charakteristisch für die Handschrift Broers’ sind die unruhigen, teils gezackten, teils als Schlaufen gegebenen Federkonturen für Wolken, Gelände und Vegetation, ebenso wie die zahlreich eingestreuten Punkte und die mit Zickzacklinien markierte Geländestruktur. Verglichen mit der lavierten Inv.-Nr. 21768 wirkt die Handschrift hier weniger systematisch. Vielleicht handelt es sich um ein früher entstandenes Werk, das die persönliche Handschrift des Künstlers noch nicht in völliger Reife erkennen lässt. Auch die Abhängigkeit von einer gemalten Vorlage ist nicht auszuschließen.
Wie auf Inv.-Nr. 21768 wurde auch hier die Rückseite für eine Graphitskizze genutzt, nun allerdings thematisch mit der Recto-Zeichnung verbunden.

Annemarie Stefes

1 Vgl. Van der Meulens „Reitergefechte“ in Genf, Musée d’Art et d’Histoire, Inv.-Nr. 1942-19, A la gloire du Roi. Van der Meulen, peintre des conquêtes de Louix XIV, Ausst.-Kat. Dijon, Musée des Beaux Arts, Luxemburg, Musée d’Histoire de la Ville de Luxemburg, Paris 1998, Nr. 9, um 1660/63; Moskau, Puschkin Museum, Inv.-Nr. 2916, ebd. Abb. 48; vgl. auch Pierre-Denis Martins Gemäldefolge, die die Schlachten des polnischen Königs Jan III. Sobieski gegen die Türken zum Thema hat, Helge Siefert: Zum Ruhme des Helden. Historien- und Genremalerei des 17. und 18. Jahrhunderts aus den Beständen der Alten Pinakothek, Ausst.-Kat. Alte Pinakothek, München 1993, Nr. 7–13.

Details zu diesem Werk

Beschriftung

Unten in der Mitte bezeichnet: "5[?]1-1-0" (Feder in Braun, 17./18. Jh.); rechts davon von anderer Hand nummeriert: "250" (Feder in Braun, 17./18. Jh.); rechts davon von anderer Hand nummeriert: "138[oder 5?]" (Feder in Braun, 17./18. Jh.); unten rechts bezeichnet: "F: Vander Meulen" (Feder in Braun); auf dem Verso in der linken Blatthälfte nummeriert: "175" (Feder in Braun, 17./18. Jh.)

Wasserzeichen / Kettenlinien

Heawood deest: drei übereinander liegende Kreise, oben mit Halbmond wie 299, darüber Kreuz wie 284, darunter Buchstaben CG, darunter Herz wie 305 (alle Portugal!)
20-25 mm (v)

Verso

Titel verso: Reitergefecht, flüchtig skizziert

Technik verso: Graphit

Provenienz

Georg Ernst Harzen (1790-1863), Hamburg (L. 1244) (NH Ad:01:02, fol. 10 als "J. Broers": "Großes Cavalleriegefecht Hungaren und Türken Feder (D.Maas) 14.8. 10.0"; NH Ad: 02: 01, S. 245 "in der Manier von Maas"); Legat Harzen 1863 an die „Städtische Gallerie“ Hamburg; 1868 der Stadt übereignet für die 1869 eröffnete Kunsthalle

Bibliographie

Stefes, Annemarie: Niederländische Zeichnungen 1450-1850. Katalog I Van Aken-Murant, hrsg. von Gaßner, Hubertus und Stolzenburg, Andreas, Die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle Kupferstichkabinett, Bd. 3, Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 2011, S.147-148, Nr.171