Jacob Isaackszoon van Ruisdael, Umkreis
Dünenlandschaft, im Hintergrund eine Stadt,
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Jacob Isaackszoon van Ruisdael, Umkreis

Dünenlandschaft, im Hintergrund eine Stadt,

Jacob Isaackszoon van Ruisdael, Umkreis

Dünenlandschaft, im Hintergrund eine Stadt

Der alte Titel „Dünenlandschaft vor der Stadt Haarlem“ ist unzutreffend – das wenig charakteristische Profil lässt sich topographisch nicht identifizieren. Auszuschließen ist auch die alte Zuschreibung an Jacob van Ruisdael.(Anm.1) Lediglich von einer Entstehung im Umkreis des Künstlers ist auszugehen angesichts kompositorischer Anklänge an dessen gezeichnete Panoramen.(Anm.2) Michiel Plomp dachte alternativ an einen Bezug zu den freieren Zeichnungen des Gillis Neyts, doch unterscheidet sich unser Blatt in den geschlossenen Konturenzügen von den Federzeichnungen dieses Künstlers.(Anm.3)

Annemarie Stefes

1 Das Blatt wurde zu Recht nicht berücksichtigt in den Werkverzeichnissen von Giltay (Jeroen Giltay: De tekeningen van Jacob van Ruisdael, in: Oud Holland 94, 1980, S. 141-208) und Slive (Seymour Slive: Jacob van Ruisdael. A Complete Catalogue of His Paintings, Drawings and Etchings, New Haven und London 2001).
2 Vgl. vier „Ansichten von Haarlem“: Amsterdam, Rijksprentenkabinet, Inv.-Nr. RP-T-1961-43, Slive 2001, Nr. D5; Den Haag, Museum Bredius, Inv.-Nr. T95-1946, Inv.-Nr. T94-1946, Inv.-Nr. T96-1946, ebd. Nr. D 67–69; vgl. auch eine „Ansichten von Naarden“, Darmstadt, Hessisches Landesmuseum, Inv.-Nr. HZ 8735, ebd. Nr. D42. – In den eng gefassten, mit dem Pinsel breit gewischten Kürzelstrukturen besteht eine gewisse Verwandtschaft zu einer 1643 datierten Zeichnung des Jan Vermeer van Haarlem: Leiden, Prentenkabinet der Universiteit, Inv.-Nr. PK-P-AW 1392 (1643); vgl. auch in gleicher Sammlung Inv.-Nr. PK-P-AW 1419.
3 Am 23. 2. 2008 im Anschluss an das Symposium „Niederländische Altmeisterzeichnungen 1500 bis 1800“ im Kupferstichkabinett der Hamburger Kunsthalle. Die handschriftlichen Charakteristika sicherer Neyts-Zeichnungen wurden herausgearbeitet von Pierre Gustot: Gillis Neyts. Un paysagiste Brabancon en vallé mosane au XVIIe Siècle, Namur 2008, S. 104–114. Kompositorisch vergleichbar wäre allenfalls Neyts’ „Panorama von Namur“, Paris, Fondation Custodia, Inv.-Nr. 637, Pierre Gustot: Gillis Neyts. Un paysagiste Brabancon en vallé mosane au XVIIe Siècle, Namur 2008, Nr. D194.

Details zu diesem Werk

Beschriftung

Auf dem Verso unten links Stempel der Hamburger Kunsthalle (L. 1328); u. r. bez.: "Rembrant" (Bleistift); von anderer Hand: "543" (Bleistift); auf dem alten Untersatzbogen bez. unterhalb der Einfassung links: "Ruysdal" (Bleistift), rechts: "h 136 br 197"; von anderer Hand u. l.: "Ruisdael ... [Fecit? Pinxit?]" (Beistift); darunter von anderer Hand: "Coll. de Winkler" (Bleistift); auf der Rückseite des alten Kartons unten links: "7 1/2 5." (Bleistift, 19. Jh.); darunter "N 159" (Feder in Braun); unten Mitt

Wasserzeichen / Kettenlinien

-
ca. 22-23 mm (v)

Provenienz

Gottfried Winckler (1731–1795), Leipzig (bei L. 2710); Georg Ernst Harzen (1790–1863), Hamburg (L. 1244); HK, KK, A, NH Ad:01:02, fol. 58 (als „Jacob Ruisdael“): „Ein Binnenwasser, daran ein Deich mit Bretterzaun sich darin spiegelnd, eine Stadt in der Ferne. Kreide und Tuschzeichnung, sehr fein und prächtig aufgefaßt. 7.4. 5.2 Sammlung Winckler“; HK, KK, A, NH Ad: 02: 01, S. 268: „… Amsterdam in d. Ferne“; Legat Harzen 1863 an die „Städtische Gallerie“ Hamburg; 1868 der Stadt übereignet für die 1869 eröffnete Kunsthalle

Bibliographie

Stefes, Annemarie: Niederländische Zeichnungen 1450-1850. Katalog II van Musscher - Zegelaar, hrsg. von Gaßner, Hubertus und Stolzenburg, Andreas, Die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle Kupferstichkabinett, Bd. 3, Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 2011, S.484-485, Nr.899