Friedrich (auch Frédéric) Reclam
Ansicht des Kolosseums in Rom, um 1760
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Friedrich (auch Frédéric) Reclam

Ansicht des Kolosseums in Rom, um 1760

Friedrich (auch Frédéric) Reclam

Ansicht des Kolosseums in Rom, um 1760

Der vor allem als Portraitist bekannte Reclam war von 1756 bis 1762 in Rom, wo eine Fülle von Studien nach der Natur und der Antike entstanden. In seinen dort geschaffenen Landschaftsradierungen schloss er sich den beliebten Landschafts- und Ruinendarstellungen mit Motiven aus Tivoli usw. an. Das vorliegende Blatt vom Kolosseum steht in einer langen Tradition ähnlicher Darstellungen.(Anm. 1) Eine ähnliche Zeichnung Reclams mit einem Motiv aus dem Kolosseum befindet sich in Weimar.(Anm. 2) Das Hamburger Blatt ist möglicherweise eine nicht verwendete Vorlage für eine Radierung, denn ähnliche Landschafts- und Ruinenmotive erscheinen in einer Folge von Radierungen, die Reclam kurz nach seiner Rückkehr aus Rom anfertigte.(Anm. 3) Nagler führt in seinem allerdings nicht vollständigen Verzeichnis der Radierungen Reclams unter Nr. 29 eine Radierfolge von römischen Ruinen an.(Anm. 4)

Peter Prange

1 Vgl. beispielsweise die Zeichnungen von Johann Franz Ermels (1641–1693), ehemals Kunsthandel Sabrina Förster, Düsseldorf, vgl. Handzeichnungen und Aquarelle des 17.–19. Jahrhunderts, Düsseldorf 1985, S. 4–5; oder ein Blatt von Christian Wilhelm Ernst Dietrich (1712–1774) in Paris, Louvre, Cabinet des dessins, Inv.-Nr. 18.564, vgl. Kat. Paris 1938, S. 98, Nr. 506, Taf. CXL.
2 Weimar, Klassik Stiftung Weimar und Kunstsammlungen, Graphische Sammlung, Inv.-Nr. KK 2864.
3 Suite de Paysages dediée A. Monsieur le Comte de Carnitz. Par Son T. H. et T. O. Serviteurs Frederic Reclam 1765.
4 Nagler 12, 1842, S. 357.

Details zu diesem Werk

Beschriftung

Auf dem Verso unten links nummeriert: "368"; oberhalb davon bezeichnet: "Im Colisseum" (Feder in Braun); oberhalb davon bezeichnet: "F. Reclam", rechts daneben bezeichnet: "XW / No. 45 / DR" (unterstrichen); unterhalb davon nummeriert: "1145" (Bleistift); daneben: Stempel Strähnz, Leipzig (nicht bei Lugt)

Provenienz

Werner Strähnz, Leipzig (nicht bei Lugt); erworben 2005 von der Galerie Gerda Bassenge, Berlin, mit Mitteln des Fördervereins "Die Meisterzeichnung. Freunde des Hamburger Kupferstichkabinetts e.V."

Bibliographie

IDEA. Jahrbuch der Hamburger Kunsthalle 2005-2007. Im Fokus Kunst um 1800, hrsg. von Uwe Fleckner, Hubertus Gaßner, 2009, S.205-206

Peter Prange: Deutsche Zeichnungen 1450-1800. Katalog, Die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle Kupferstichkabinett, Bd. 1, Köln u.a. 2007, S.272, Nr.706

Kunst des 15. - 19. Jahrhunderts. Miscellaneen & Trouvaillen des 15. - 19. Jahrhunderts, Auktion 85, 26. u. 27. 5. 2005, Galerie Gerda Bassenge Berlin, Berlin 2005, S.231, Nr.5518