Della Bellas Studien von arbeitenden Menschen sind relativ zahlreich im Hamburger Klebeband und darüber hinaus auch in anderen Sammlungen nachweisbar. Viele dieser Blätter zählen zu seinen besten und beeindruckendsten künstlerischen Leistungen. Zudem kommt ihnen als Dokumente menschlicher Arbeitsprozesse im 17. Jahrhundert Bedeutung zu.
Della Bella studierte arbeitende Menschen vornehmlich im Hafen von Livorno. Dem Künstler gelang es auf sehr unterschiedliche Weise, die Mühsal der Arbeitsvorgänge wiederzugeben.
Keine der Hamburger Studien lässt sich exakt mit einer Radierung verbinden, doch finden sich ähnliche Figuren auf verschiedenen Graphiken: z. B. auf dem Titelblatt der „Ansichten von Seehäfen”, 1647 (de Vesme/Massar 794) (Anm. 1) oder auf dem dritten Blatt der Livorno-Folge von 1654 (de Vesme/Massar 846).(Anm. 2)
Die beiden Studien sind in identischer Technik gezeichnet. Della Bella steigerte den Eindruck der schweren Lasten durch Schraffuren, die er von rechts oben nach links unten führt. Ein ähnlicher Lastenträger – ebenfalls in Laufrichtung nach links – befindet sich in Turin.(Anm. 3)

David Klemm

1 Alexandre de Vesme, Phyllis Dearborn Massar: Stefano della Bella. Catalogue Raisonné, Alexandre de Vesme with Introduction and Additions by Phyllis Dearborn Massar, 2 Bde., New York 1971, I, Nr. 794.
2 Ebd., Nr. 846.
3 Turin, Biblioteca Reale, Inv.-Nr. 15703; vgl. Griseri 1978, o. S., Nr. 68; Ausst.-Kat. Turin 1990, S. 234, Nr. 95, Abb. auf S. 235.