Stefano della Bella
Stefano della Bella
Die Zeichnung ist aufgrund ihrer auffallend intensiven Lavierung mit brauner Tinte im Gesamtbestand der Figurenstudien della Bellas ungewöhnlich. Lediglich die einem Nachahmer della Bellas zugewiesene Zeichnung eines stehenden Mannes im Louvre lässt sich in technischer Hinsicht damit vergleichen.(Anm. 1) Eine Zuschreibung an ihn erfolgt daher mit Vorbehalt. Bedenkt man, dass della Bella gelegentlich auch in anderen Genres, so
z. B. bei der Baumstudie Inv.-Nr. 1967-349, starke Lavierungen einsetzte, so können solche Studien als Probefelder des experimentierfreudigen Künstlers eingeschätzt werden.
Della Bella zeigt sich hier stark von seinem Lehrer Remigio Cantagallina beeinflusst, der seine Zeichnungen vor allem im zweiten Jahrzehnt des 17. Jahrhunderts mit kräftigen Lavierungen verlebendigte.
David Klemm
1 Paris, Musée du Louvre, Département des Arts Graphiques, Inv.-Nr. 405-3; vgl. Dessins de Stefano della Bella 1610-1664. Musée du Louvre, Cabinet des dessins. Inventaire général des dessins italiens. Bd. 2., bearb. v. Françoise Viatte, Paris 1974, S. 247, Nr. 570.
Details zu diesem Werk
Provenienz
Erworben 1967 aus Privatbesitz
Bibliographie
David Klemm: Italienische Zeichnungen 1450-1800. Stefano della Bella. Katalog und Tafeln. Kupferstichkabinett der Hamburger Kunsthalle, hrsg. von Hubertus Gaßner und Andreas Stolzenburg, Die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle Kupferstichkabinett, Bd. 2, Böhlau Verlag Köln u. a. 2009, S.50-51, Nr.185, Abb.Farbtafel S. 148
Jahrbuch der Hamburger Kunstsammlungen, hrsg. von Hamburger Kunsthalle und dem Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, Bd. 13, Dr. Ernst Hauswedell & Co Verlag Hamburg 1968, S.174-175