Die Zeichnung hält offenbar einen dramatischen Augenblick in einer Schlacht fest. Gerade ist ein mit einem Degen in der Rechten bewaffneter Reiter von seinem Pferd gestürzt. Er versucht, sich aus der misslichen Lage zu befreien, doch scheint sein rechter Fuß im Steigbügel zu hängen. Zudem wird er offensichtlich von dem nur schemenhaft angedeuteten massigen Körper seines Pferdes bedrängt.
Della Bella hat die virtuose Studie mit Kreide vorbereitet und dann lediglich die Konturen mit der Feder ausgeführt. Die Funktion der Komposition ist nicht klar, doch dürfte es sich um eine Studie für ein oder nach einem Schlachtenbild handeln.
Vergleichbar mit dem Hamburger Blatt ist eine Zeichnung im Louvre, die einen behelmten Krieger in heftigem Kampf zeigt.(Anm. 1)

David Klemm

1 Paris, Musée du Louvre, Département des Arts Graphiques, Inv.-Nr. 392-5; vgl. Dessins de Stefano della Bella 1610-1664. Musée du Louvre, Cabinet des dessins. Inventaire général des dessins italiens. Bd. 2., bearb. v. Françoise Viatte, Paris 1974, S. 67, Nr. 68.