Stefano della Bella
Ansicht eines Teilabschnitts der Aurelianischen Stadtmauer in Rom,
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Stefano della Bella

Ansicht eines Teilabschnitts der Aurelianischen Stadtmauer in Rom,

Stefano della Bella

Ansicht eines Teilabschnitts der Aurelianischen Stadtmauer in Rom

Die Ansicht zeigt die Aurelianische Mauer, die 272/279 n. Chr. unter Kaiser Aurelianus und dessen Nachfolger Probus errichtet worden war. Sie hatte eine Gesamtlänge von neunzehn Kilometern und war mit sechzehn Toren und 380 Wachttürmen versehen.(Anm. 1) Im frühen 5. Jahrhundert n. Chr. wurde der Zinnenkranz von der ursprünglichen Höhe von 7,80 m auf 10,60 m erhöht. Doch auch diese Verstärkung hat den Niedergang Roms nicht aufhalten können. In späteren Jahrhunderten begann der allmähliche Verfall der Anlage, doch blieben bis heute größere Teile erhalten.
Della Bellas Darstellung der aneinander gereihten Wachttürme veranschaulicht etwas von der ehemaligen Stärke der gewaltigen Wehrmauer. Lediglich die aus einzelnen Steinen herauswachsenden Pflanzen lassen ihren allmählichen Verfall erahnen. Della Bella skizzierte die Mauer mit weichem Kreidestift und erzielte durch die ruhige sichere Strichführung ein beeindruckendes „Porträt“ dieses Monuments. Eine genaue Lokalisierung des von ihm gewählten Mauerabschnitts ist nicht möglich, da markante Charakteristika fehlen. Sicher ist, dass der Künstler einen Blick vom Inneren der Stadt auf die Mauer gewählt hat.
Weitere Ansichten der Aurelianischen Mauer befinden sich u. a. in Paris.(Anm. 2)

David Klemm

1 Zur Topographie der Aurelianischen Mauer vgl. Laura De Carlo, Paola Quattrini: Le mura di Roma tra realtà e immagine, Rom 1995.
2 Paris, Musée du Louvre, Département des Arts Graphiques, Inv.-Nr. 300-2; vgl. Dessins de Stefano della Bella 1610-1664. Musée du Louvre, Cabinet des dessins. Inventaire général des dessins italiens. Bd. 2., bearb. v. Françoise Viatte, Paris 1974, S. 181, Nr. 292, dort mit Stadttor; die Zeichnung ist mit Feder und Lavierung in gänzlich anderer Technik ausgeführt.

Details zu diesem Werk

Provenienz

Erworben 1967 aus Privatbesitz

Bibliographie

David Klemm: Italienische Zeichnungen 1450-1800. Stefano della Bella. Katalog und Tafeln. Kupferstichkabinett der Hamburger Kunsthalle, hrsg. von Hubertus Gaßner und Andreas Stolzenburg, Die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle Kupferstichkabinett, Bd. 2, Böhlau Verlag Köln u. a. 2009, S.67, Nr.241, Abb.Farbtafel S. 169

Jahrbuch der Hamburger Kunstsammlungen, hrsg. von Hamburger Kunsthalle und dem Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, Bd. 13, Dr. Ernst Hauswedell & Co Verlag Hamburg 1968, S.174-175