Dargestellt ist eine für Rosa typische, beinahe romantisch anmutende Szenerie mit vier ganz unterschiedlich gestalteten und charakterisierten Figuren in einer Landschaft unter einem Baum. Das Thema eines nach dem Weg fragenden Reiters findet sich in einem Gemälde Rosas vom Anfang der 1640er Jahre.(Anm.1) Mahoney verweist auf eine gleich große Zeichnung in Budapest, die sich stilistisch mit dem Hamburger Blatt verbinden lässt.(Anm.2) Er äußerte zwar im Hinblick auf die Eigenhändigkeit leichte Zweifel an Rosas Autorschaft für die Hamburger Zeichnung, dennoch entsprechen für Mahoney sowohl Komposition wie auch Federführung und Lavierung durchaus den Zeichnungen Rosas der 1640er Jahre.(Anm.3) Die Art der Komposition lässt vermuten, dass es sich um eine eigenhändige Nachzeichnung eines Gemäldes handelt. Es ist bekannt, dass Rosa gerade in diesen Jahren ein „Liber Veritatis“ geführt haben muss.(Anm.4)

David Klemm

1 Luigi Salerno: L’opera completa di Salvator Rosa, Classici dell’arte, Mailand 1975, S. 87, Nr. 37.
2 Budapest, Szépművészeti Múzeum, Inv.-Nr. 2385; Mahoney 1977, S. 313, Nr. 25.24, vgl. zur Zeichenweise auch Paris, Musée du Louvre, Département des Arts Graphiques, Inv.-Nr. 9751; Michael Mahoney: The Drawings of Salvator Rosa, Phil.-Diss. 1965, New York, London 1977, S. 313, Nr. 25.25.
3 Dies wurde auch von Andres Stolzenburg bestätigt.
4 Vgl. Andreas Stolzenburg: Zu Leben und Werk Salvator Rosas, in: Ausst.-Kat. Leipzig/Haarlem 1999, S. 8-36, S. 12, Abb. 4-5.