Salomon van Ruysdael, ehemals zugeschrieben Jan Josephsz. van Goyen, Schule
Zwei Männer auf einem Weg zwischen Feldern,
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Salomon van Ruysdael, ehemals zugeschrieben Jan Josephsz. van Goyen, Schule

Zwei Männer auf einem Weg zwischen Feldern,

Salomon van Ruysdael, ehemals zugeschrieben Jan Josephsz. van Goyen, Schule

Zwei Männer auf einem Weg zwischen Feldern

Schon Harzen ließ die alte Zuweisung an Salomon van Ruysdael nur unter Vorbehalt gelten. Dies erscheint sinnvoll angesichts der Tatsache, dass Van Ruysdael wohl nur sehr selten auf Papier zeichnete.(Anm.1) Zu den wenigen ihm unter Vorbehalt zuschreibbaren Blättern gehört die in der Ausführung verwandte „Dünenlandschaft mit ummauerter Stadt“.(Anm.2) Doch sind die Vegetationsstrukturen hier weicher verschliffen und darüber hinaus gegenläufig nach rechts ausgerichtet. Auch die beiden Van Ruysdael zugeschriebenen Landschaften in Haager bzw. New Yorker Privatbesitz unterscheiden sich in ihrer kleinteilig-rauen Schraffur deutlich von unserem klarer strukturierten Blatt.(Anm.3)
Jeroen Giltay sah sich erinnert an Zeichnungen des Cornelis Symonsz. van der Schalcke.(Anm.4) Der größer dimensionierten Inv.-Nr. 22493 lassen sich die feinmaschigen, mit scharfkantiger Kreide gesetzten Vegetationskürzel anschließen. Die Figuren sind jedoch schmaler silhouettiert, und es fehlt mit den kräftig mit Kreide schraffierten Wolken ein wesentliches Merkmal der für Van der Schalcke gesicherten Blätter.
Von vielleicht gleicher Hand ist eine Salomon van Ruysdael zugeschriebene Zeichnung in Bremen.5

Annemarie Stefes

1 Wolfgang Stechow: Salomon van Ruysdael. Eine Einführung in seine Kunst, Berlin 1938 bzw. 1975 kannte keine einzige gesicherte Zeichnung des Meisters; vgl. auch Aukt.-Kat. Amsterdam, Sotheby’s, 10. 11.1998, Nr. 62. – Vermutlich basiert die alte Zuschreibung auf kompositorischen Zusammenhängen mit Gemälden wie einer 1630 datierten Landschaft in Prag, Národní Galerie, Inv.-Nr. O 2953, Wolfgang Stechow: Verhaecht and Houck, Teacher and Pupil, in: Master Drawings 13, 1975, S. 145-146, Nr. 229; vgl. auch ein Gemälde aus der Sammlung des Fürsten zu Salm-Salm, Isselburg, Museum Wasserburg, Ausst.-Kat. Stuttgart 2005, Nr. 40.
2 Paris, Fondation Custodia, Inv.-Nr. I 409, Dessins de paysagistes hollandais du XVIIe siècle de la collection particulière condervée à l’Institut Néerlandais de Paris, bearb. von Carlos van Hasselt, 2 Bde., Ausst.-Kat. Brüssel, Bibliothèque Albert I.er, Rotterdam, Museum Boijmans Van Beuningen, Paris, Institut Néerlandais, Bern, Kunstmuseum, Ledeberg/Gent 1968, Nr. 129.
3 Den Haag, Privatbesitz; New York, Sammlung J. Th. Cremer; auf diese Blätter verwies Christiaan van Eeghen, mündlich, Oktober 2008.
4 Mitteilung per E-Mail, 18. 1. 2010, mit Verweis auf eine Zeichnung des Künstlers in Paris, Fondation Custodia, Inv.-Nr. 1691, Hans-Ulrich Beck: Künstler um Jan van Goyen. Maler und Zeichner, Doornspijk 1991, Nr. 1066.
5 Kunsthalle Bremen, Kupferstichkabinett, Inv.-Nr. 60/38 (Pinsel in Grau über schwarzer Kreide, 117 x 236 mm), Corpus Gernsheim Nr. 61 180.

Details zu diesem Werk

Beschriftung

Verso unten links alte Preisangabe: "f...:- [durchgestrichen, unleserlich]" (Bleistift); unterhalb davon bezeichnet von der Hand Esdailes: "1834 WE 21x" (Feder in Braun); rechts daneben von anderer Hand: "H. Verboom" (Bleistift); oberhalb davon L. 1328

Wasserzeichen / Kettenlinien

-
ca. 24-27 mm (v)

Provenienz

William Esdaile (1758-1837), London (L. 2617); Georg Ernst Harzen (1790-1863), Hamburg (L. 1244) (NH Ad:01:02, fol. 85: "Salomon Ruisdael ? Ein Kornfeld, von einem Erdwalle mit Heck eingeschlossen mit der Aussicht auf einige Bauernhäuser unter Bäumen. Kreide und Tusche 6.6.4.4 Samml. Esdaile 1834."; NH Ad: 02: 01, S. 279); Legat Harzen 1863 an die „Städtische Gallerie“ Hamburg; 1868 der Stadt übereignet für die 1869 eröffnete Kunsthalle

Bibliographie

Stefes, Annemarie: Niederländische Zeichnungen 1450-1850. Katalog II van Musscher - Zegelaar, hrsg. von Gaßner, Hubertus und Stolzenburg, Andreas, Die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle Kupferstichkabinett, Bd. 3, Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 2011, S.487, Nr.905