Raffaello Sanzio Morghen, Stecher Pietro Ermini, Zeichner Raffael, eigentlich Raffaello Santi oder Sanzio, Maler, Erfinder Niccolò Pagni, Verleger Luigi Bardi, Verleger
Die Madonna mit dem Distelfink, sog. "Madonna dell Cardellino", 1814
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Raffaello Sanzio Morghen, Stecher Pietro Ermini, Zeichner Raffael, eigentlich Raffaello Santi oder Sanzio, Maler, Erfinder Niccolò Pagni, Verleger Luigi Bardi, Verleger

Die Madonna mit dem Distelfink, sog. "Madonna dell Cardellino", 1814

Raffaello Sanzio Morghen, Stecher Pietro Ermini, Zeichner Raffael, eigentlich Raffaello Santi oder Sanzio, Maler, Erfinder Niccolò Pagni, Verleger Luigi Bardi, Verleger

Die Madonna mit dem Distelfink, sog. "Madonna dell Cardellino", 1814

Die vorliegende Graphik zeigt mit der sog. Madonna del Cardellino (Madonna mit dem Stieglitz oder Distelfink – einem Symbol der Passion Christi) eines der früheren, um 1506 entstandenen Madonnenbilder Raffaels. Morghen gelingt mit seinem Stich eine meisterhafte Annäherung an das Gemälde: Bis auf geringe Abweichungen beispielsweise in Bezug auf die Position der Wolken oder auf die etwas stärkere Ausdifferenzierung der Muskelpartien beim Körper des Christusknaben überzeugt das Blatt durch die genaue Wiedergabe der Stofflichkeiten und der Übersetzung des Originalkolorits sowie des leichten sfumato-Effektes im Hintergrund in sensiblen tonalen Abstufungen. Morghen gilt als einer der wichtigsten italienischen Stecher seiner Zeit und war unter anderem für Napoleon Bonaparte und ab 1813 für Ferdinand III., Großherzog der Toskana, tätig. Sein Schüler Palmerini veröffentlichte noch vor seinem Tod ein Werkverzeichnis Morghens, in welchem 254 Blätter aufgeführt sind – darunter auch zahlreiche Arbeiten nach Raffael (vgl. beispielsweise Inv.-Nr. 50034 nach der Madonna della Sedia).
Eine ausführlichere Erörterung des vorliegenden Blattes wird im Katalog zur für den Januar 2021 geplanten Ausstellung „Raffael in der Hamburger Kunsthalle“ folgen.

Klara Wagner

Vgl. Jürg Meyer zur Capellen: A critical catalogue of his paintings, Bd. 1: The Beginnings in Umbria and Florence, ca. 1500-1508, Landshut 2001, S. 221–222, Nr. 27; Corinna Höper: Raffael und die Folgen. Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit, Ostfildern-Ruit 2001, S. 291, Nr. D 9; Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker, Band 90: Minh Cao – Morillo, Berlin, Boston 2016, S. 489.

Details zu diesem Werk

Beschriftung

Unterhalb der Darstellung links bezeichnet: "Raph: Sanctius pinxit"; in der Mitte bezeichnet: "Petrus Ermini delin:"; rechts signiert: "Raph: Morghen Sculp: Flor:"; unten in der Mitte bezeichnet: "MATER PULCRAE DILECTIONIS / Al Sig: Presidente Niccolò Salvetti / Patrizio Fiorentino / Amatore delle Belle Arti & c."; unten links bezeichnet: "Aloysius Bardi excudit"; unten in der Mitte bezeichnet: "Niccolò Pagni D.D.D."; unten rechts bezeichnet: "Florentiae apud Nicolaum Pagni"

Auf dem Verso oben nummeriert: "22. / X" (Bleistift)

Werkverzeichnis

Palmerini 1824, Nr. 213; Nagler 90; Höper D 9.1

Provenienz

Eduard Ludwig Behrens (1824-1895), Hamburg; Louise Auguste Behrens, geb. Romberg (1829-1906), Hamburg; nach deren Tod als Vermächtnis von E. L. Behrens der Kunsthalle vermacht; vgl. HAHK, Slg. 505.