Pietro Melchiori, zugeschrieben
Maria mit dem Christuskind,
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Pietro Melchiori, zugeschrieben

Maria mit dem Christuskind,

Pietro Melchiori, zugeschrieben

Maria mit dem Christuskind

Die Zeichnung weist eine alte Zuschreibung an Carlo Maratta (1625–1713) auf. Wolf Stubbe brachte das Blatt mit einem Entwurf des Künstlers in Düsseldorf in Verbindung, wobei vor allem hinsichtlich der Konturlinien der jeweils im Profil dargestellten Gesichter Übereinstimmungen bestehen.(Anm.1) Allerdings ist die Düsseldorfer Marienfigur in ein deutlich detaillierter ausgeführtes und zudem mit Weißhöhungen akzentuiertes Gewand gekleidet. Das Hamburger Blatt kann auch mit anderen Kreidestudien Marattas nicht zwingend verbunden werden. Dies hat Dieter Graf im Jahr 2000 veranlasst, die Zeichnung mit dem Maratta-Schüler Pietro Melchiorri (1664–1745) in Verbindung zu bringen.(Anm.2) Dieser Ansicht schloß sich Simonetta Prosperi Valenti Rodinò an.(Anm.3) Ursula Fischer Pace plädiert dagegen für eine Einordnung in den Umkreis Marattas.(Anm.4)

David Klemm

1 Düsseldorf, museum kunst palast, Sammlung der Kunstakademie (NRW), Inv.-Nr. FP 2224. Hinweis im Archiv des Kupferstichkabinetts. Vgl. Eckhard Schaar, Ann Sutherland Harris: Die Handzeichnungen von Andrea Sacchi und Carlo Maratta, Kataloge des Kunstmuseums Düsseldorf III, Handzeichnungen Bd. 1, Düsseldorf 1967, S. 95, Kat.-Nr. 208, Taf. 38.
2 Kartonnotiz.
3 Mitteilung auf der Grundlage einer Digitalphotographie, 28. 3. 2008.
4 Anlässlich des Symposiums „Italienische Altmeisterzeichnungen 1450 bis 1800“ am 27. und 28. 10. 2005 im Kupferstichkabinett der Hamburger Kunsthalle.

Details zu diesem Werk

Beschriftung

Unten rechts auf dem Blatt: Stempel der Sammlung Richardson (L. 2184); unten rechts: Stempel der Sammlung Reynolds (L. 2364); unten auf dem Karton in der Mitte bezeichnet: "Carlo Maratti." (Feder in Rotbraun); unten rechts auf dem Karton bezeichnet: "From the Richardson & Reynolds Collection." (Bleistift); auf dem Verso oben in der Mitte bezeichnet: "P. 114. / Zg. a. / 9." (Feder in Dunkelbraun); in der Mitte Stempel der Hamburger Kunsthalle (L. 1233); unterhalb der Mitte links: Signet der Sammlung Sharp

Provenienz

Jonathan Richardson sen.(1665-1745), London (L. 2184); Sir Joshua Reynolds (1723-1792), London (Lugt 2364); William Sharp (Mitte d. 19. Jh.), Manchester (L. 2650); Antiquitäten Wilhelm Wück, Berlin

Bibliographie

David Klemm: Italienische Zeichnungen 1450-1800. Kupferstichkabinett der Hamburger Kunsthalle, Die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle Kupferstichkabinett, Bd. 2, Köln u. a. 2009, S.236, Nr.327

Jahrbuch der Hamburger Kunstsammlungen, hrsg. von Hamburger Kunsthalle und dem Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, Bd. 13, Dr. Ernst Hauswedell & Co Verlag Hamburg 1968, S.173-174, Abb.

Wolf Stubbe: Erwerbungen der Graphischen Sammlung im Jahre 1967, in: Jahrbuch der Hamburger Kunstsammlungen, 13, 1968, S. 173-194, S.173, Abb.1 auf S. 174