Pieter Wouwerman, (?) Philips Wouwerman, Kopie
Beim Hufschmied,
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Pieter Wouwerman, (?) Philips Wouwerman, Kopie

Beim Hufschmied,

Pieter Wouwerman, (?) Philips Wouwerman, Kopie

Beim Hufschmied

Diese Zeichnung kopiert ein Detail aus einer Radierung Jan de Visschers nach Philips Wouwerman (H. 2). Im Gegensinn begegnet die Staffage auf einem Gemälde Wouwermans aus den frühen 1660er Jahren.(Anm.1) Von Harzen wurde das Blatt dessen Bruder Pieter Wouwerman zugewiesen. Tatsächlich besteht in der breiten Anlage der Figuren und den fleckig markierten Gesichtszügen eine Verbindung zu einer der seltenen monogrammierten Zeichnungen des Künstlers.(Anm.2) Diese Darstellung dreier Soldaten wirkt jedoch noch flüssiger und sicherer als die etwas sperrig gezeichnete „Schmiedeszene“ in Hamburg. Deren Schwächen ließen sich allenfalls als Hinweis auf eine frühe Entstehung interpretieren. So soll an Harzens Zuschreibung unter Vorbehalt festgehalten werden. Eine Pieter Wouwerman zugeschriebene Kreidezeichnung in London wirkt ähnlich unbeholfen in Proportion und Bewegung, und auch dieses Blatt ist abhängig von Radierungen des älteren Bruders.(Anm.3)

Annemarie Stefes

1 Museumslandschaft Hessen Kassel, Gemäldegalerie Alte Meister, Inv.-Nr. GK 363, Birgit Schumacher: Philips Wouwerman (1619-1668). The Horse Painter of the Golden Age. 2 Bde., Doornspijk 2006, Nr. A 28.
2 Edinburgh, National Gallery of Scotland, Inv.-Nr. D 1255, Keith Andrews: Catalogue of Netherlandish Drawings in the National Gallery of Scotland, 2 Bde., Edinburgh 1985, Bd. 1, S. 105.
3 London, British Museum, Department of Prints and Drawings, Inv.-Nr. Oo,10.216; vgl. Philips’ Radierungen H. 13 und 14. In den vier Jahren nach dem Tod seines Vaters arbeitete Pieter vermutlich als Mitarbeiter in der Werkstatt seines älteren Bruders Philips, bevor er 1646 in die Haarlemer Lukasgilde aufgenommen wurde, vgl. Van Thiel-Stroman, in: Neeltje Köhler (Hrsg.): Painting in Haarlem 1500-1800: the collection of the Frans Hals Museum, Ghent 2006, S. 362.

Details zu diesem Werk

Beschriftung

Verso links Stempel der Hamburger Kunsthalle (L. 1328)

Wasserzeichen / Kettenlinien

-
ca. 23-26 mm (v)

Provenienz

Georg Ernst Harzen (1790-1863), Hamburg (L. 1244) (NH Ad:01:02, fol. 80 als "Pieter Wouvermans": "Zwey Hufschmiede beschlagen den Hinterfuß eines Pferdes, das von seinem Reiter gehalten wird. Freie und tüchtige Tuschzeichnung. 4.3.4.8"; NH Ad: 02: 01, S. 277); Legat Harzen 1863 an die „Städtische Gallerie“ Hamburg; 1868 der Stadt übereignet für die 1869 eröffnete Kunsthalle

Bibliographie

Stefes, Annemarie: Niederländische Zeichnungen 1450-1850. Katalog II van Musscher - Zegelaar, hrsg. von Gaßner, Hubertus und Stolzenburg, Andreas, Die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle Kupferstichkabinett, Bd. 3, Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 2011, S.640, Nr.1224