Der Delfter Landschaftsmaler Pieter van Asch war bislang als Zeichner weitgehend unbekannt, mit Ausnahme einer zwischen 1635 und 1641 datierten Landschaft auf Pergament.(Anm.1) Die bisher unpublizierte Inv.-Nr. 21639 lässt sich dieser Arbeit ohne Schwierigkeit anschließen. Zusätzlich bestätigt wird Van Aschs Hand durch Motivbezüge zu Gemälden des Künstlers. Das Gehöft und ähnlich gedrungene Bäume begegnen auf einem 1648 datierten Bild an unbekanntem Standort (Anm.2), und an ein 2001 in Amsterdam versteigertes Landschaftsbild erinnern Farbigkeit und fedriger Baumschlag.(Anm.3)
Die aus der Sammlung Goll van Franckenstein stammende Zeichnung wurde vermutlich von Johann Goll van Franckenstein II veräußert – in der Nachlassauktion der Sammlung von 1833 ist sie nicht nachzuweisen.

Annemarie Stefes

1 Cambridge (Mass.), Harvard Art Museum/Fogg Museum, The Maida and George Abrams Collection, Inv.-Nr. 1999.123.13, Michiel C. Plomp: Drawing and Printmaking in Delft during the Seventeenth Century, in: Vermeer and the Delft School, Ausst.-Kat. Metropolitan Museum, New York 2001, S. 171-195, Abb. 204. Ich stimme Plomp zu, dass das in London, Courtauld Institute of Art, Inv.-Nr. D.1952.RW.1144 unter dem Namen „Asch“ verwahrte Blatt eher einem Italianisanten aus dem Umkreis Hackaerts oder Van der Ulfts zuzuschreiben ist, vgl. Michiel C. Plomp: Drawing and Printmaking in Delft during the Seventeenth Century, in: Vermeer and the Delft School, Ausst.-Kat. Metropolitan Museum, New York 2001, S. 171-195, S. 585, Anm. 70.
2 Aukt.-Kat. Wien, Dorotheum, 7. 10. 1998, Nr. 4. Vgl. auch Aukt.-Kat. London, Bonhams, 15. 12. 1999, Nr. 66; Aukt.-Kat. London, Sotheby’s, 8. 7. 2004, Nr. 292; Aukt.-Kat. London, Christie’s, 18. 4. 1997, Nr. 74; Kiew, Sammlung Chanenko, Inv.-Nr. 295, Album 130.
3 Aukt.-Kat. Amsterdam, Sotheby’s, 6. 11. 2001, Nr. 148; Aukt.-Kat. Amsterdam, Sotheby’s, 18. 2. 2003, Nr. 22.