Philipp Otto Runge
Not des Vaterlandes - Vorzeichnung zur geplanten Rückseite des Umschlags zum "Vaterländischen Museum", 1809
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Philipp Otto Runge

Not des Vaterlandes - Vorzeichnung zur geplanten Rückseite des Umschlags zum "Vaterländischen Museum", 1809

Philipp Otto Runge

Not des Vaterlandes - Vorzeichnung zur geplanten Rückseite des Umschlags zum "Vaterländischen Museum", 1809

Perthes hatte aus Furcht vor Zensur eine weniger „schneidend deutliche“ Variante für den Umschlag des „Vaterländischen Museums“ bei Runge bestellt. Die Darstellung für die Rückseite „deutet auf den ‚innern Frieden‘, dessen Wiederbringung als Absicht angekündigt wurde. Unten das Herz ist nun selbst strahlend, und in lichter Lohe entbrannt; der Engel berührt es gleichsam sänftigend mit einem Stäbchen. Aus dem Herzen sprießen Convallen heraus und vermischen sich und ihre Blätter in jeder der Ecken mit den Wurzeln der Zwiebel einer Lilie, deren Stengel und Blätter in die obere Ecke hinaufsteigen, wo ihre Blumen aufgegangen sind. Oben in der Mitte kommt die strahlende Friedenstaube mit dem Oelzweig im Schnabel herab.“ (Anm. 1)
Traeger hat betont, dass Runge bei beiden Entwürfen zur „Not des Vaterlandes“ in der etwas schematischeren, weniger lebhaften Zeichenweise deutlicher auf die Bedürfnisse eingeht, die die Umsetzung in den Holzschnitt verlangte. Auch Otto Speckters Lithographie, die Daniel den „Hinterlassenen Schriften“ beigab, spiegelt diese Absicht wider.

Peter Prange

1 Vgl. HS I, S. 360.

Details zu diesem Werk

Beschriftung

Unten MItte datiert: "1809" (Bleistift); Verso unten links von der Hand Daniel Runges bezeichnet und datiert: "Original von Philipp Otto Runge 1809" (Feder in Grau); rechts unten nummeriert: "24" (Bleistift)

Wasserzeichen / Kettenlinien

Pieter de Vries & Comp.

Provenienz

Nachlass des Künstlers; ab 1810 im Besitz des Bruders Johann Daniel Runge (1767-1856), Hamburg; nach dessen Tod am 12. 3. 1856 im Besitz der Witwe Philipp Otto Runges, Pauline Runge (1785-1881), geb. Bassenge; als deren Geschenk an den Kunstverein in Hamburg, 30. 4. 1856 (Hamburger Kunsthalle, Archiv des Kupferstichkabinetts, Archiv Nr. 307, Catalog der Sammlung des Kunst-Vereins in Hamburg, S. 112, Nr. 495 ll 1/2.: "4 Bt. 1,2 Bt. Not des Vaterlandes, Federzeichnung; Vorder- und Rückseite. Hamburg 1910. fol. (verkleinert für das Vaterländische Museum durch Prof. Gubitz in Berlin in Holz geschnitten),"); Geschenk des Kunstvereins in Hamburg an das Kupferstichkabinett der Hamburger Kunsthalle, 1891

Bibliographie

Kosmos Runge. Der Morgen der Romantik. Katalogteil, hrsg. von Markus Bertsch, Uwe Fleckner, Jenns Howoldt, Andreas Stolzenburg, München 2010, S.335, 396, Nr.255, Abb., Abb.S. 337

Pauline Kintz: Alles was wir sehen, ist ein Bild. Philipp Otto Runge in het licht van de vroeg-romantische poezietheorie van Friedrich Schlegel en Novalis, Delft 2009, S.227, Abb., Abb.12.45

Albert Boime: A Social History of Modern Art. Art in an Age of Bonapartism 1800-1815, Bd. 2, 2 Bde, Chicago 1990, S.504, Abb., Abb.8.69

Karl Graak: Künstler- Spielkarten des 20. Jahrhunderts. Kunst zum Spielen, Köln 1985, S.39, Abb.19 auf S. 38

Philipp Otto Runge: Philipp Otto Runge. Briefe und Schriften, hrsg. von Peter Betthausen, Berlin 1981, S.330, Abb.74, o. S.

Peter Betthausen: Philipp Otto Runge, Leipzig 1980, S.108, 134, Abb.Abb. 114, S. 107

Goya. Das Zeitalter der Revolutionen 1789-1830, hrsg. von Werner Hofmann, Ausst.-Kat. Hamburger Kunsthalle, München 1980, S.433, Nr.416b, Abb.S. 434

Ingeborg Strübing: Philipp Otto Runge im Umkreis der deutschen und europäischen Romantik, hrsg. von Werner Imig, 2. Greifswalder Romantik-Konferenz, Greifswald 1979, S.49, 136, Abb.45 auf S. 163

Runge. Fragen und Antworten, hrsg. von Hanna Hohl, München 1979, S.32, 35, 37,-38, 43-44, 110, 138, Abb.1 (rechts) auf S. 34, Abb. 13 auf S. 107

Jörg Traeger: Philipp Otto Runge oder die Geburt einer neuen Kunst, München 1977, S.66, Abb.70 auf S. 59

Philipp Otto Runge. Leben und Werk in Daten und Bildern, hrsg. von Stella Wega Mathieu, Frankfurt a.M. 1977, S.43, 135, Abb.S. 141

Jörg Traeger: Philipp Otto Runge und sein Werk. Monographie und kritischer Katalog, München 1975, S.53, 76, 136, 138, 140, 170, 452-453, Nr.470, Abb.

Christa Franke: Philipp Otto Runge und die Kunstansichten Wackenroders und Tiecks, hrsg. von Joseph Kunz, Erich Ruprecht, Ludwig Erich Schmitt, Marburger Beiträge zur Germanistik, Bd. 49, Marburg 1974, zugl. Marburg, Univ.-Diss., 1972, S.111

Clemens Brentano/Philipp Otto Runge, Briefwechsel, hrsg. von Konrad Feilchenfeldt, Frankfurt am Main 1974, S.31-32

Jahrbuch der Hamburger Kunstsammlungen, hrsg. von Hamburger Kunsthalle und Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, Bd. 19, 1974, S.13-36

Sigrid Hinz: Philipp Otto Runge, Berlin 1973, S.11, 17

Philipp Otto Runge 23. Juli 1777 Wolgast - 2. Dezember Hamburg 1810. Zeichnungen und Scherenschnitte. Gedächtnis-Ausstellung in der Hamburger Kunsthalle aus Anlaß der 150. Wiederkehr seines Todestages, Ausst.-Kat. Hamburger Kunsthalle 1960, S.19, Nr.116

Konrad Kaiser: Patriotische Kunst, in: Aufbau 9, 1953, S. 511-526, S.20-21, Abb.

Philipp Otto Runge: Philipp Otto Runge. Sein Leben in Selbstzeugnissen, Briefen und Berichten, hrsg. von Karl Privat, Berlin 1942, Abb.S. 335

Christian Adolf Isermeyer: Philipp Otto Runge, Die Kunstbücher des Volkes, Bd. 32, Berlin 1940, S.131

Hans Egon Gerlach: Philipp Otto Runge. Ein Versuch, zugleich ein Bekenntnis, Berlin 1938, S.58

Otto Böttcher: Philipp Otto Runge. Sein Leben, Wirken und Schaffen, Hamburg 1937, S.188-190, 297, 301, Abb.Taf. 39, Nr. 1

Robert Diehl: Phillip Otto Runge und Clemens Brentano. Ein Beitrag zur Buchillustration der Romantik, in: Imprimatur 6, 1935, S. 53-74, S.60, Abb.Tf. II Nr. 2

Romantik und Biedermeier in der deutschen Malerei und Zeichnung, Ausst.-Kat. Chemnitz, ORT ??? 1924, S.9, Nr.186

Romantik und Biedermeier in der deutschen Malerei und Zeichnung. Veranstaltet aus deutschem Besitz von der Kunsthandlung Gerstenberg, Ausst.-Kat. Chemnitz 1924, S.9, Nr.186

Paul Ferdinand Schmidt: Philipp Otto Runge. Sein Leben und sein Werk, hrsg. von Karl Scheffler, Curt Glaser, Deutsche Mesiter, Leipzig 1923, S.15, Abb.o. S.

Gustav Pauli: Philipp Otto Runges Zeichnungen und Scherenschnitte in der Kunsthalle zu Hamburg, Berlin 1916, S.43, Nr.147, Abb.auf dem Einband

Carl Neumann: Drei merkwürdige künstlerische Anregungen bei Runge, Manet, Goya, Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Heidelberg 1916, S.5-6, Abb.S. 5

Ausstellung deutscher Kunst aus der Zeit von 1775-1875. Zeichnungen, Aquarelle. Pastelle, Ölstudien. Miniaturen und Möbel, Ausst.-Kat. Königliche Nationalgalerie Berlin 1906, S.108, Nr.2996-2997

Sauerlandt, Max: und Die Freude. Ein Hausbuch deutscher Art und Kunst: Philipp Otto Runge, mit Briefstellen und Fragmenten, Düsseldorf 1905, Abb.S. 35

Jahresbericht der Kunsthalle zu Hamburg für 1892, Hamburg 1893, S.49

Philipp Otto Runge: Hinterlassene Schriften, hrsg. von Daniel Runge, Bd. 1, Hamburg 1840 (Reprint: Göttingen 1965), S.360, Abb.VI