Philipp Otto Runge
Ein Mann fährt seine Kinder im Schubkarren begleitet von einer Frau und einem Knaben, 1799
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Philipp Otto Runge

Ein Mann fährt seine Kinder im Schubkarren begleitet von einer Frau und einem Knaben, 1799

Philipp Otto Runge

Ein Mann fährt seine Kinder im Schubkarren begleitet von einer Frau und einem Knaben, 1799

Einer Lustreise, die Runge von Hamburg aus nach Mecklenburg zusammen mit Freunden unternahm, entstammen einige – wie Daniel sich ausdrückt – „sehr launige Auftritte“, darunter auch eine Zeichnung, „wie ein Arbeitsmann in Wolgast seine Kinder am Sonntage zum Vergnügen auf einem Schiebkarren in’s Feld fährt.“ (Anm. 1) Die Schilderung einer ähnlichen Szene, die sich allerdings bereits in Kopenhagen zutrug, druckte Daniel unter der Rubrik „Jugendliche und scherzhafte Versuche“ ab: „Jener Mann, der Sonntags mit seiner Frau, nachdem sie beide aus der Kirche gekommen, zur Sommerluft in’s Feld hinausging, schob dabey seine kleinen Kinder auf dem Karren vor sich her, mit vergnügter Miene.“ (Anm. 2)
Die erst jüngst wieder aufgetauchte Zeichnung überliefert die von Daniel geschilderte Szene, eine Entstehung erst in Kopenhagen ist entgegen Traeger, der das Blatt mit der Reise nach Wolgast verbindet, wahrscheinlich. Die vornehm gekleidete Gesellschaft passt zu Daniels Angabe, der Mann sei mit seiner Frau Sonntags aus der Kirche gekommen.

Peter Prange

1 Vgl. HS I, S. 368.
2 Vgl. HS I, S. 373.

Details zu diesem Werk

Beschriftung

Zeichnungsblatt: Auf dem Verso unten links von der Hand Daniels bezeichnet und datiert: "Original von PORunge / 1799." (Feder in Schwarz); rechts daneben nummeriert: "1166/22" (Bleistift); oben links nummeriert und bezeichnet: "1299 / Runge" (Bleistift) Auflageblatt: Verso: oben rechts: "44" (Bleistift), unten: "Träger, Runge, Kat. Nr. 62"

Wasserzeichen / Kettenlinien

"Academie Greifswald", geflügelter Greif (Fragment)

Provenienz

Nachlass des Künstlers; ab 1810 Pauline Runge (1785-1881), geb. Bassenge; Otto Sigismund Runge (1806-1839), Hamburg; ?; Paul Runge (1835-1899), Berlin; Philipp Otto Runge (1866-1925), Berlin; Hans Runge (1900-?), Berlin (bis 1938) ((Hans Runge = alte Angabe, eher Felicie)); Felicie Runge, Berlin ((laut Auskunft von Boerner)); 25.5.1938, Auktion C. G. Boerner, Leipzig; 1938-1954((?)) Dr. Rudolf Michalik (1889 - ? (1954?)), München; Nachlass Dr. Michalik, Dr. Heinz Wagner, München; 24.-27.5.1955 Auktion Stuttgarter Kunstkabinett, Roman Norbert Ketterer; dort erworben von Eugen Brüschwieler (1889-1967), München; 1967? - 1997 Brigitte Schöne, Hamburg, Tochter Brüschwielers; erworben 1997 von Brigitte Schöne als Geschenk von Herrn Jürgen Hinrichsen, Buenos Aires, in memoriam Gisela Hinrichsen, Acassuso, Argentinien, für die Hamburger Kunsthalle

Bibliographie

Hanna Hohl: Nachrichten aus dem Kupferstichkabinett; Neuerwerbungen, Kupferstichkabinett 1999/2000, in: Im Blickfeld. Die Jahre 1999/2000 in der Hamburger Kunsthalle, Hamburg 2001, S. 14-26, 73-84, S.23, Abb.S. 22

Im Blickfeld. Die Jahre 1999/2000 in der Hamburger Kunsthalle, hrsg. von Uwe M. Schneede, Hamburg 2001, S.14-26, Abb.

[Eckhard Schaar, Hanna Hohl]: Kupferstichkabinett. Erwerbungen von 1996 bis 1998, in: Im Blickfeld. Jahrbuch der Hamburger Kunsthalle 3, 1998, S. 184-192, S.184

Jörg Traeger: Philipp Otto Runge und sein Werk. Monographie und kritischer Katalog, München 1975, S.26, 29, 258, Nr.62

Wolf Stubbe: Bildidee und "Practik ". Zu unbekannten Zeichnungen von Philipp Otto Runge, in: Jahrbuch der Hamburger Kunstsammlungen 19, Hamburg 1974, S. 13-36, S.32

21. Kunst-Auktion. Kunstliteratur. Kunstwerke des 18.-20. Jahrhunderts. Chinesische Bronzen, Auktion 21, 24. 5.-27. 5. 1955, Stuttgarter Kunstkabinett, Stuttgart 1955, S.59, Nr.645

Deutsche Handzeichnungen der Romantikerzeit. Deutsche Graphik des frühen XIX. Jahrhunderts. Deutsche Zeichnungen der zweiten Hälfte des XVI. Jahrhunderts, Auktion 199, 25. 5. 1938, C. G. Boerner, Leipzig 1938, S.13, Nr.105

Hermann Petrich: Pommersche Lebens- und Landesbilder. Nach gedruckten und ungedruckten Quellen entworfen, Stettin 1884, S.239

Philipp Otto Runge: Hinterlassene Schriften, hrsg. von Daniel Runge, Bd. 1, Hamburg 1840 (Reprint: Göttingen 1965), S.368, 373