Philipp Otto Runge
Eichengeäst mit schlafender Amorette (Studie zum Gemälde "Lehrstunde der Nachtigall, erste Fassung"), 1802
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Philipp Otto Runge

Eichengeäst mit schlafender Amorette (Studie zum Gemälde "Lehrstunde der Nachtigall, erste Fassung"), 1802

Philipp Otto Runge

Eichengeäst mit schlafender Amorette (Studie zum Gemälde "Lehrstunde der Nachtigall, erste Fassung"), 1802

Neben der Rahmenkomposition, den beiden verlorenen Köpfen von Psyche und Amor sowie einer Gewandstudie zählt auch das vorliegende Blatt zu den „besonderen Aufzeichnungen“, die Runge gegenüber Daniel am 27. Juli 1802 erwähnt hat (Anm. 1); Daniel führt es unter den „drey schönen Ausführungen in schwarzer Kreide auf braunem Papier“ als erstes auf: „Baum ohne die Hauptfiguren“ (Anm. 2). Wahrscheinlich ist das Blatt mit dem „baum worin dieser junge nebst der alten Nachtigal sitzen soll“, identisch, den Runge zu Weihnachten an Caroline Perthes sandte (Anm. 3). In der malerischen Auffassung diente das Blatt dem sich Versichern über die Lichtwirkung und die Tiefenräumlichkeit.

Peter Prange

1 Brief vom 27. Juli 1802 an Daniel, vgl. HS II, S. 141.
2 HS I, S. 224.
3 Brief an Caroline Perthes vom 13. Dezember 1802, vgl. Philipp Otto Runge. Briefe in der Urfassung, hrsg. von Karl Friedrich Degner, Berlin 1940, S. 75.

Details zu diesem Werk

Beschriftung

Verso rechts unten nummeriert: "13" (Bleistift)

Wasserzeichen / Kettenlinien

Montgolfier Annonay

Provenienz

Nachlass des Künstlers; ab 1810 im Besitz des Bruders Johann Daniel Runge (1767-1856), Hamburg; nach dessen Tod am 12. 3. 1856 im Besitz der Witwe Philipp Otto Runges, Pauline Runge (1785-1881), geb. Bassenge; als deren Geschenk an den Kunstverein in Hamburg, 30. 4. 1856 (Hamburger Kunsthalle, Archiv des Kupferstichkabinetts, Archiv Nr. 307, Catalog der Sammlung des Kunst-Vereins in Hamburg, S. 107, Nr. 495 m1/9.: " 1/9 . 9 Bt. Lehrstunde der Nachtigall. Dresden 1801-3. ... 2, Studie des Eichenastes, links das schlummernde geflügelte Kind. Kreide u. Tusche. Royfol."); Geschenk des Kunstvereins in Hamburg an das Kupferstichkabinett der Hamburger Kunsthalle, 1891

Bibliographie

Kosmos Runge. Der Morgen der Romantik. Katalogteil, hrsg. von Markus Bertsch, Uwe Fleckner, Jenns Howoldt, Andreas Stolzenburg, München 2010, S.124, 386, Nr.82, Abb.

Thomas Lange: Das bildnerische Denken Philipp Otto Runges, Berlin. München 2010, S.191, Abb., Abb.74

Carl Wilhelm Kolbe d. Ä.. Künstler, Philologe, Patriot, hrsg. von Norbert Michels, Dessau 2009, S.165, Abb., Abb.115

Pauline Kintz: Alles was wir sehen, ist ein Bild. Philipp Otto Runge in het licht van de vroeg-romantische poezietheorie van Friedrich Schlegel en Novalis, Delft 2009, S.260, Abb.13.19 auf S. 261

Holm,. Christiane: Amor und Psyche. Die Erfindung eines Mythos in Kunst, Wissenschaft und Alltagskultur (1765-1840), Deutscher Kunstverlag München und Berlin 2006, S.296, Anm. 54

Lange, Thomas: Das bildnerische Denken Philipp Otto Runges (1777-1810), München 2006, S.233, Abb.79

Edda Hevers: " ... daß die Elemente der Kunst in den Elementen selbst nur zu finden sind". Innere und äußere Natur in Philipp Otto Runges Lehrstunde der Nachtigall, in: Kunst. Die andere Natur, hrsg. von Reinhard Wegner, Göttingen 2004, S. 34-50, S.36

Hanna Hohl: Philipp Otto Runge- Der denkende Zeichner, in: Kunsträume. Die Länder zu Gast in der Nationalgalerie Berlin, Berlin 1987, S. 21-52, Nr.3, Abb.S. 32

Timothy Frank Mitchell: Philipp Otto Runge and Caspar David Friedrich. Am Comparison of their Art and Theory, Phil. Diss. Indiana University, Ann Arbor, Michigan 1977, Abb.47a auf S. 326

Jörg Traeger: Philipp Otto Runge oder die Geburt einer neuen Kunst, München 1977, S.84, 90, 96, 168, Abb.Taf. 5 auf S. 85

Runge in seiner Zeit, hrsg. von Werner Hofmann, Ausst.-Kat. Hamburger Kunsthalle 1977, S.167, Nr.136, Abb.

Jörg Traeger: Philipp Otto Runge und sein Werk. Monographie und kritischer Katalog, München 1975, S.80, 186, 334, Nr.245, Abb.

Jahrbuch der Hamburger Kunstsammlungen, hrsg. von Hamburger Kunsthalle und Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, Bd. 19, 1974, S.13-36

Deutsche Romantik. Handzeichnungen. Band 2: Johann Friedrich Overbeck (1798-1869) bis Christian Xeller (1784-1872), hrsg. von Marianne Bernhard, München 1973, S.1991, Abb.S. 1524

Katalog der Meister des 19. Jahrhunderts in der Hamburger Kunsthalle, bearb. von Eva Maria Krafft, Carl-Wolfgang Schümann, Hamburg 1969, S.277

Philipp Otto Runge: Hinterlassene Schriften, hrsg. von Daniel Runge, Bd. 2, Hamburg 1841 (Reprint: Göttingen 1965), S.141, 195

Philipp Otto Runge 23. Juli 1777 Wolgast - 2. Dezember Hamburg 1810. Zeichnungen und Scherenschnitte. Gedächtnis-Ausstellung in der Hamburger Kunsthalle aus Anlaß der 150. Wiederkehr seines Todestages, Ausst.-Kat. Hamburger Kunsthalle 1960, S.16, Nr.91

Christian Adolf Isermeyer: Philipp Otto Runge, Die Kunstbücher des Volkes, Bd. 32, Berlin 1940, S.127

Gustav Pauli: Philipp Otto Runges Zeichnungen und Scherenschnitte in der Kunsthalle zu Hamburg, Berlin 1916, S.31, Nr.38

Jahresbericht der Kunsthalle zu Hamburg für 1892, Hamburg 1893, S.44, 48

Philipp Otto Runge: Hinterlassene Schriften, hrsg. von Daniel Runge, Bd. 1, Hamburg 1840 (Reprint: Göttingen 1965), S.33, 224