Philipp Otto Runge
Der linke weibliche Rosengenius (Durchzeichnung auf Transparentpapier:), 1809
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Philipp Otto Runge

Der linke weibliche Rosengenius (Durchzeichnung auf Transparentpapier:), 1809

Philipp Otto Runge

Der linke weibliche Rosengenius (Durchzeichnung auf Transparentpapier:), 1809

Von Waetzoldt und Traeger wurde Inv. Nr. 34197 als Vorlage für die vorliegende Transparentzeichnung bezeichnet, doch ist es wahrscheinlich, dass eine auf Inv. Nr. 34197 zurückgehende, entgegen Traeger doch ehemals existierende Beleuchtungsstudie die Vorlage bildete, die Runge für Inv.-Nr. 34313 durchpauste. Die Bleistiftzeichnung auf Inv.-Nr. 34313 entstand als Pause wohl nach der Beleuchtungsstudie, während die Durchgriffelung entlang der Bleistiftzeichnung der Übertragung auf ein anderes Blatt bzw. auf die Leinwand diente (zum Verfahren vgl. auch Inv.-Nr. 34309).
Treager suggeriert durch den Hinweis, auf Inv.-Nr. 34313 sei die rechte Hand genauso wie auf dem Gemälde weniger stark nach innen gedreht, dass die Durchzeichnung als Vorlage für das Gemälde entstanden ist. Eine solche Funktion ist jedoch auszuschließen, denn der Abstand zwischen Kopf und erhobenem Arm auf dem Gemälde belegt, dass Runge dafür eine andere Vorlage benutzt hat. Eine Ölskizze mit dem Motiv erwähnt Daniel nicht, weshalb offen bleiben muss, wofür die Transparentzeichnung diente. Man muss davon ausgehen, dass nicht das gesamte vorbereitende Material überliefert ist, weshalb eine eindeutige Bestimmung der Funktion der Transparentzeichnung nicht möglich ist.

Peter Prange

Details zu diesem Werk

Provenienz

Alter Bestand (Nachlass des Künstlers; ab 1810 im Besitz der Witwe Pauline Runge (1785-1881), geb. Bassenge; Geschenk an den Kunstverein in Hamburg, 30. 4. 1856; Geschenk des Kunstvereins in Hamburg an das Kupferstichkabinett der Hamburger Kunsthalle, 1891)

Bibliographie

Jörg Trempler: Eine Runge-Zeichnung in Schinkels Händen? Berührungspunkte zwischen Karl Friedrich Schinkel und Philipp Otto Runge, in: Kosmos Runge. Das Hamburger Symposium, hrsg. von Markus Bertsch, Hubertus Gaßner und Jenns Howoldt, München 2013, S.318, Abb. 13

Pauline Kintz: Alles was wir sehen, ist ein Bild. Philipp Otto Runge in het licht van de vroeg-romantische poezietheorie van Friedrich Schlegel en Novalis, Delft 2009, S.232, Abb., Abb.12.61

Doris Krininger: "Der Morgen" - Prinzip Weiblichkeit als Quelle gesellschaftlicher Utopie - Zu Philipp Otto Runges universalem Kunst- und Weltentwurf, Marburg, Univ., Mag.-Arb. 1980, S.XVI

Jörg Traeger: Philipp Otto Runge und sein Werk. Monographie und kritischer Katalog, München 1975, S.465-466, Nr.496b, Abb.

Jahrbuch der Hamburger Kunstsammlungen, hrsg. von Hamburger Kunsthalle und Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, Bd. 19, 1974, S.13-36

Katalog der Meister des 19. Jahrhunderts in der Hamburger Kunsthalle, bearb. von Eva Maria Krafft, Carl-Wolfgang Schümann, Hamburg 1969, S.286, Nr. 3 n

Philipp Otto Runge 23. Juli 1777 Wolgast - 2. Dezember Hamburg 1810. Zeichnungen und Scherenschnitte. Gedächtnis-Ausstellung in der Hamburger Kunsthalle aus Anlaß der 150. Wiederkehr seines Todestages, Ausst.-Kat. Hamburger Kunsthalle 1960, S.27, Nr.168

Stephan Waetzoldt: Philipp Otto Runges "Vier Zeiten", Hamburg 1951, S.151, 157