Philipp Otto Runge, Zeichner Timoteo Viti, Zeichner
Auffindung des Mosesknaben (nach einem Faksimile nach einer Zeichnung von Timoteo Viti), 1798/99
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Philipp Otto Runge, Zeichner Timoteo Viti, Zeichner

Auffindung des Mosesknaben (nach einem Faksimile nach einer Zeichnung von Timoteo Viti), 1798/99

Philipp Otto Runge, Zeichner Timoteo Viti, Zeichner

Auffindung des Mosesknaben (nach einem Faksimile nach einer Zeichnung von Timoteo Viti), 1798/99

Das Blatt mit der Auffindung des Mosesknaben, dessen Vorbild Traeger nicht identifizieren konnte, entstand nach einer Zeichnung des Timoteo Viti, die als Radierung im „Recueil Crozat“ zwischen 1729 und 1740 veröffentlicht worden war (Anm. 1). Von Hardorff existiert in dessen Nachlass ebenfalls eine Zeichnung nach der Radierung (Anm. 2), die aber im Gegensatz zu Runges strenger, das Strichbild der Vorlage imitierender Kopie von einer insgesamt malerischeren Wirkung ist.
Daniel Runge hatte das Blatt zunächst in das Jahr 1800 datiert, doch diese Datierung zu „1798-99“ verbessert, was zutreffender ist. Tatsächlich dürfte die Zeichnung 1798 in der Werkstatt Hardorffs entstanden sein, in dessen Besitz sich Kupferstiche aus dem „Recueil Crozat“ befanden (Anm. 3).

Peter Prange

1 Recueil d'estampes d'après les plus beaux tableaux et d'après les plus beaux desseins qui sont en France, Recueil Crozat, Cabinet Crozat, Nr. 69, vgl. Klemm 2010, S. 68, Abb. 1.
2 Gerdt Hardorff d. Ä., Auffindung des Mosesknaben, Feder in Braun, 205 x 335 mm, Nachlass Hardorff Z 175, vgl. Cornelia Vagt: Gerdt Hardorff d. Ä. und sein Werk. Monographie und Katalog, Diss. Univ. Kiel 1984, S. 213, Nr. 129.
3 Verzeichniss der Kupferstiche, Radirungen, Handzeichnungen, Kupferwerke und Kupferplatten aus dem Nachlasse des Malers Gerd Hardorff, welche am 25. Und 26. October […] durch den Kunstmakler C. Meyer […] versteigert werden sollen, Hamburg 1864, S. 29, Nr. 427. Vgl. auch Verzeichniss einer werthvollen Sammlung Oelgemälde alter Meister, nebst einigen Kupferstichen und Radirungen, Kupferwerken und Büchern, aus dem Nachlass des Malers G. Hardorff, welche am 18. Juni d. J. […] durch den Auct. Chr. Meyer […] verkauft werden soll, Hamburg 1867, S. 10, Nr. 75.

Details zu diesem Werk

Beschriftung

Auf dem Verso unten links auf einem aufgeklebten Zettel von der Hand Daniel Runges nachträglich bezeichnet und datiert: "Copirt durch P O Runge 1800" (Feder in Schwarz; "1800" nachträglich durchgestrichen und oberhalb davon korrigiert: "1798.99" (Feder in Grau); unten rechts nummeriert: "23" (Bleistift)

Wasserzeichen / Kettenlinien

"HJ & C" und "JC & I Honig"

Verso

Titel verso: Auffindung des Mosesknaben (seitenverkehrte Darstellung der Vorderseite)

Technik verso: Bleistift

Provenienz

Nachlass des Künstler; ab 1810 im Besitz des Bruders Johann Daniel Runge (1767-1856), Hamburg; nach dessen Tod am 12. 3. 1856 im Besitz der Witwe Philipp Otto Runges, Pauline Runge (1785-1881), geb. Bassenge; wohl als deren Geschenk an ihren Enkel Paul Runge (1835-1899), Berlin (Sohn des Otto Sigismund Runge (1806-1839); Philipp Otto Runge (1866-1925; Sohn des Vorigen), Berlin; Hans Runge (1900-?; Sohn des Vorigen), Berlin (bis 1938); erworben 1938 von C. G. Boerner, Leipzig

Bibliographie

Kosmos Runge. Der Morgen der Romantik. Katalogteil, hrsg. von Markus Bertsch, Uwe Fleckner, Jenns Howoldt, Andreas Stolzenburg, München 2010, S.68, 382, Nr.15, Abb.

David Klemm: Runges Kopien nach Graphiken und Zeichnungen, in: Kosmos Runge. Der Morgen der Romantik, hrsg. von: Markus Bertsch, Uwe Fleckner, Jenns Howoldt, Andreas Stolzenburg, Ausst.-Kat. Hamburger Kunsthalle 2010, S.68

Jörg Traeger: Aus Philipp Otto Runges Anfängen als Maler. Eine frühe Fassung der "Ruhe auf der Flucht". Mit Bemerkungen zu Otto Sigismund Runge, in: Zeitschrift für Kunstgeschichte 55, 1992, Nr. 4, S. 463-482, S.468

Cornelia Vagt: Gerdt Hardorff d.Ä. und sein Werk. Monographie und Katalog, Kiel, Univ., Diss. 1984, S.99

Jörg Traeger: Philipp Otto Runge und sein Werk. Monographie und kritischer Katalog, München 1975, S.26, 250, Nr.39, Abb.

Jörg Traeger: Gerdt Hardorff, ein früher Lehrer Runges, in: Jahrbuch der Hamburger Kunstsammlungen 18, Hamburg 1973, S. 125-154, S.135-136

Jahrbuch der Hamburger Kunstsammlungen, hrsg. von Hamburger Kunsthalle und Museum für Kunst und Gewerbe, Bd. 18, Dr. Ernst Hauswedell & Co Verlag Hamburg 1973, S.125-154

Berefelt, Gunnar: Beobachtungen zum Verhältnis Philipp Otto Runges zu Johann Gottfried Herder, in: Zeitschrift für Ostforschung 9 1960, S. 14-30, S.105

Deutsche Handzeichnungen der Romantikerzeit. Deutsche Graphik des frühen XIX. Jahrhunderts. Deutsche Zeichnungen der zweiten Hälfte des XVI. Jahrhunderts, Auktion 199, 25. 5. 1938, C. G. Boerner, Leipzig 1938, S.15, Nr.133