Peter Jost
Peter Jost
Möglicherweise stammt das Blatt von dem in Wismar tätigen Goldschmied Peter Jost, dessen Signatur sich 1657 an einem silbervergoldeten Kelch in der dortigen Nikolaikirche findet. Das kleine Blatt, das eine Episode aus Ovids Metamorphosen schildert, wäre dann auf seiner Wanderschaft entstanden. Weitere Zeichnungen von Jost sind bis auf ein zweites, offensichtlich ebenfalls auf seiner Wanderschaft entstandenes Blatt in München nicht bekannt; in München befindet sich ein Stammbuchblatt (Anm.1), das mit „Peter Jost Bilthauergesell in Stuttgartt“ bezeichnet ist. Geissler hat in der Münchner Zeichnung einen Bezug zum Münchner Schulkreis um 1600 gesehen, der in dem Hamburger Blatt allerdings genauso wenig festzustellen ist wie Augsburgisches.
Peter Prange
1 München, Staatliche Graphische Sammlung, Inv.-Nr. 8895, vgl. Geissler 1969, S. 110, Abb. 24.
Details zu diesem Werk
Beschriftung
Unten links signiert und datiert: "Ovidii libro primo Anno 1608 den 15. Apriliis in Augpurck Peter Jost Bilthauer gesell" (Feder in Braun); auf dem Verso beschriftet mit der Geschichte von Deukalion und Pyrrha
Wasserzeichen / Kettenlinien
ca. 34 mm
Provenienz
Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg; seit 1963 als Dauerleihgabe in der Hamburger Kunsthalle
Bibliographie
Peter Prange: Deutsche Zeichnungen 1450-1800. Katalog, Die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle Kupferstichkabinett, Bd. 1, Köln u.a. 2007, S.196, Nr.422
Heinrich Geissler: Zeichner am Württembergischen Hof um 1600, in: Jahrbuch der Staatlichen Kunstsammlungen in Baden-Württemberg 6, 1969, S. 79-126, S.110, Abb.25
Wolf Stubbe: Erwerbungen für die Graphische Sammlung in den Jahren 1962 und 1963, in: Jahrbuch der Hamburger Kunstsammlungen 9, 1964, S. 189-212, S.192