Peter Candid eigentlich Peter de Witte( I)
Darstellung Christi im Tempel,
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Peter Candid eigentlich Peter de Witte( I)

Darstellung Christi im Tempel,

Peter Candid eigentlich Peter de Witte( I)

Darstellung Christi im Tempel

Diese Zeichnung ging wie Inv.-Nr. 21670, 22252, 23030, 22547, 1963-107 und eine Zeichnung im Städelschen Kunstinstitut durch die Hand eines unbekannten holländischen Kunsthändlers, der sie rückseitig „Candidis“, also Pieter Candid zuschrieb und einen Preis von 15 Gulden annotierte.(Anm.1) Trotz des von Inv.-Nr. 21787 grundsätzlich verschiedenen Charakters kann an dieser Zuschreibung festgehalten werden. Das Blatt ist Teil einer größeren Gruppe von Szenen aus dem Leben Christi: In gleicher Manier gearbeitet und annähernd maßgleich sind zwei Blätter in Amsterdam und je eine Zeichnung in London und Leipzig.(Anm.2) Darüber hinaus begegnet die feine, konzentrierte Federzeichnung auf drei Candid zugeschriebenen Zeichnungen in Leiden und Linz.(Anm.3) Stilistisch lassen sich diese Werke der italienischen Schaffensphase Candids (vor 1586) zuordnen, ausgehend von der Amsterdamer „Hirtenverkündigung“, die auf italienischem Papier mit einem 1575 gebräuchlichen Wasserzeichen gearbeitet ist.(Anm.4)

Annemarie Stefes

1 Stijn Alsteens auf dem Symposium „Niederländische Altmeisterzeichnungen 1500 bis 1800“ am 21. und 22. 2. 2008 im Kupferstichkabinett der Hamburger Kunsthalle; Frankfurt am Main, Städel Museum, Graphische Sammlung, Inv.-Nr. N. 721 (Dirck Vellert).
2 „Geburt Christi“, „Verkündigung an die Hirten“, Amsterdam, Rijksprentenkabinet, Inv.-Nr. RP-T-1922-17 (323 x 234 mm) und Inv.-Nr. RP-T-1922-16 (324 x 233 mm), Karel G. Boon: Netherlandish Drawings of the Fifteenth and Sixteenth Centuries, Catalogue of the Dutch and Flemish Drawings in the Rijksmuseum, 2Bde. Den Haag 1978, Nr. 492 und 493; „Die Hl. Drei Könige bei Herodes“, London, Courtauld Institute of Art, Inv.-Nr. D.1952.RW.3469 (323 x 236 mm); „Der Engel erscheint den Hl. Drei Königen“, signiert „P. Candito inv.“, Leipzig, Museum der bildenden Künste, Inv.-Nr. N.I. 8421 (324 x 237 mm); auf diesen Zusammenhang verwies erstmals Karel G. Boon in einem Brief vom 30. 10. 1973, Archiv des Kupferstichkabinetts in der Hamburger Kunsthalle.
3 „Der ungläubige Thomas“ und „Christus auf dem Weg nach Emmaus“, Leiden, Prentenkabinet der Universiteit, Inv.-Nr. PK-T-AW-1431 und Inv.-Nr. PK-T-AW-1407; „Das letzte Abendmahl“, Linz, Stadtmu-seum Linz-Nordico, Inv.-Nr. S III/161. Erwin Pokorny: Deutsche und Niederländische Zeichnungen. 16. und frühes 17. Jahrhundert, Katalog der Graphischen Sammlung des Stadtmuseums Linz-Nordico, Bd. 10, Linz 1998, Nr. 9.
4 Vgl. Karel G. Boon: Netherlandish Drawings of the Fifteenth and Sixteenth Centuries, Catalogue of the Dutch and Flemish Drawings in the Rijksmuseum, 2Bde. Den Haag 1978, S. 182.

Details zu diesem Werk

Beschriftung

Verso bezeichnet oben Mitte: "Candidis - 15" (Feder in Braun, Holland, frühes 18. Jh.); unten links Stempel der Hamburger Kunsthalle (L. 1328)

Wasserzeichen / Kettenlinien

-
ca. 25 mm (v)

Provenienz

Unbekannter holländischer Kunsthändler des frühen 18. Jahrhunderts; Thomas Richter (1728-1773), Leipzig (nicht bei Lugt); Georg Ernst Harzen (1790-1863), Hamburg (L. 1244) (NH Ad:01:02, fol. 82: "Pieter de Wit genannt Candidus Simeon empfängt das Jesuskind aus Mariens Händen. Composition von vielen Figuren mit reich verzierter Architektur in Feder und Bister sauber ausgeführt. Hinten Bez. Candidus. 8.9.12.0 Samml. Richter."; NH Ad: 02: 01, S. 277); Legat Harzen 1863 an die „Städtische Gallerie“ Hamburg; 1868 der Stadt übereignet für die 1869 eröffnete Kunsthalle

Bibliographie

Stefes, Annemarie: Niederländische Zeichnungen 1450-1850. Katalog I Van Aken-Murant, hrsg. von Gaßner, Hubertus und Stolzenburg, Andreas, Die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle Kupferstichkabinett, Bd. 3, Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 2011, S.159, Nr.195

Karel G. Boon: Netherlandish Drawings of the Fifteenth and Sixteenth Centuries, Catalogue of the Dutch and Flemish Drawings in the Rijksmuseum, Bd. 2, Den Haag 1978, S.182, bei Nr. 493