Orazio Samacchini, Zeichner, zugeschrieben
Maria mit Christuskind, umgeben von Heiligen und einem knienden Stifter (Sacra Conversazione),
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Orazio Samacchini, Zeichner, zugeschrieben

Maria mit Christuskind, umgeben von Heiligen und einem knienden Stifter (Sacra Conversazione),

Orazio Samacchini, Zeichner, zugeschrieben

Maria mit Christuskind, umgeben von Heiligen und einem knienden Stifter (Sacra Conversazione)

Die als Werk eines anonymen italienischen Künstlers des 16. Jahrhunderts 1962 ins Kabinett gelangte Zeichnung wurde von Andrea Czére 1994 per Kartonnotiz mit dem Bologneser Maler Orazio Samacchini in Verbindung gebracht. Auch Marzia Faietti hält eine Autorschaft Samacchinis für möglich.(Anm. 1) Deutliche Anklänge an dessen Zeichenstil zeigt die umrissbetonte, auf Binnenschraffuren verzichtende und akzentuiert lavierende Zeichenweise. Zudem weist die Figur des Hl. Laurentius große formale Ähnlichkeit mit Samacchinis Fresko dieses Heiligen in S. Giacomo Maggiore in Bologna auf.(Anm. 2) In der Zeichenweise sehr ähnlich zu der Gruppe von Christus und Maria ist eine „Sacra Conversazione“, die 2000 im Auktionshandel angeboten wurde.(Anm. 3)
Die auf dem Hamburger Blatt angelegte Heiligenszene deutet auf ein Altargemälde hin. Ob es sich hierbei um einen Entwurf handelt, muss offen bleiben, da bislang kein diesbezügliches Werk nachweisbar ist. Wenn auch die Qualität der Hamburger Zeichnung nicht an die besten Blätter Samacchinis heranreicht, so ist eine Zuschreibung an diesen Künstler aufgrund der oben erwähnten Bezüge dennoch vertretbar.

David Klemm

1 Mündliche Mitteilung auf der Grundlage einer Digitalphotographie, März 2008.
2 Vgl. die Abb. in L’Estasi di Santa Cecilia di Raffaello da Urbino nella Pinacoteca Nazionale di Bologna, Documenti del tempo, Bd. 1, Ausst.-Kat. Pinacoteca Nazionale di Bologna, Bologna 1983, S. 155.
3 Aukt.-Kat. London, Sotheby’s, Old Master Drawings; 5.7.2000, S. 15, Nr. 6, mit Abb.

Details zu diesem Werk

Beschriftung

Umfassungslinie (Feder in Hellbraun); oben links nummeriert: "93." (Feder in Dunkelbraun); unten in der Mitte nummeriert: "2" (Bleistift); auf dem Verso oben in der Mitte nummeriert: "N. 200 (Rötel); unterhalb davon bezeichnet: "König"[?] (Bleistift); unterhalb der Mitte rechts: Stempel der Hamburger Kunsthalle (L. 1233); unten links bezeichnet und nummeriert: "Hellen 756" (Bleistift); unten links nummeriert: "9311." (Feder in Braun); unten links bezeichnet: "Lamini" (Bleistift)

Provenienz

Washington von der Hellen (1834-1900), Hamburg (nicht bei Lugt); Gustav von der Hellen (1879-1966), San Isidro/Argentinien (nicht bei Lugt); Schenkung von der Hellen 1962 an die Hamburger Kunsthalle

Bibliographie

David Klemm: Italienische Zeichnungen 1450-1800. Kupferstichkabinett der Hamburger Kunsthalle, Die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle Kupferstichkabinett, Bd. 2, Köln u. a. 2009, S.333, Nr.498