Ludolf de Jongh, (?)
Schlafender Hund, von vorne gesehen,
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Ludolf de Jongh, (?)

Schlafender Hund, von vorne gesehen,

Ludolf de Jongh, (?)

Schlafender Hund, von vorne gesehen

Ein schlafender Hund ist einmal von vorn, einmal von der Seite wiedergegeben. Die Läufe sind ineinander verschränkt, der Kopf schmiegt sich an ein schräg gestelltes Brett oder Bänkchen.
Diese und die anschließende Tierstudie galten seit ihrer Inventarisierung durch Harzen als Arbeiten Ludolf de Jonghs. Von den Windhundstudien (Inv.-Nr. 22867, 22868) unterscheidet jedoch der kräftigeren und stumpfer aufgesetzte Strich. Dies mag indes dem abweichenden Motiv geschuldet sein: Möglich, dass der Zeichner bewusst differenzieren wollte zwischen dem eleganten Windspiel und dem kräftiger gebauten, struppigen Modell dieser Blätter. Alternativ wäre auch eine Entstehung zu unterschiedlichen Stilphasen denkbar. Ähnliches lässt sich im Bereich der Figurenstudien De Jonghs beobachten: Von den elegant gekleideten Musikern einer Zeichnung in Paris unterscheidet sich die Berliner „Studie zweier Männer“ in ihrer robusteren Ausführung, in dieser Eigenschaft an die vorliegenden Tierstudien erinnernd.(Anm.1)
Schlafende Hunde waren im mittleren 17. Jahrhundert ein beliebtes Motiv, wie zahlreiche Radierungen unterschiedlicher Künstler belegen.(Anm.2)

Annemarie Stefes

1 Paris, Fondation Custodia, Inv.-Nr. 5523, Peter Schatborn: Dutch Figure Drawings from the seventeenth century, Ausst.-Kat. Amsterdam, Rijksprentenkabinet, Washington, National Gallery of Art, Den Haag 1981, Nr. 60; Roland E. Fleischer, Stephen Reiss: Attributions to Ludolf de Jongh: some old, some new, in: The Burlington Magazine 135, 1993, S. 668-677, Abb. 7. – Die Berliner Studie, Staatliche Museen zu Berlin, Kupferstichkabinett, Inv.-Nr. KdZ 2891, Elfried Bock, Jakob Rosenberg: Die niederländischen Meister. Beschreibendes Verzeichnis sämtlicher Zeichnungen, Staatliche Museen zu Berlin. Die Zeichnungen alter Meister im Kupferstichkabinett, 2 Bde., Berlin 1930, S. 262, Peter Schatborn: Dutch Figure Drawings from the seventeenth century, Ausst.-Kat. Amsterdam, Rijksprentenkabinet, Washington, National Gallery of Art, Den Haag 1981, S. 77, Abb. 1, diente als Ausgangspunkt für eine Figurengruppe auf einem Gemälde in Dublin, National Gallery of Ireland, Inv.-Nr. 148.
2 Z. B. Simon de Vlieger, H. 11; Karel Dujardin, B. 5; Johann le Ducq, B. 4, B. 10 oder Jan van den Hecke, B. 7.s. Inv. Nr. 22866

Details zu diesem Werk

Beschriftung

Auf dem Verso unten links Stempel der Hamburger Kunsthalle (L. 1328)

Wasserzeichen / Kettenlinien

-
kaum erkennbar (v)

Provenienz

Georg Ernst Harzen (1790-1863), Hamburg (L. 1244) (NH Ad:01:02, fol. 38: "[Ludolph de Jonghe] Ein liegender {Jagdhund} Hund. Kreidestudie auf grau Papier, gehöht. 6.1.2.8"; NH Ad: 02: 01, S. 257); Legat Harzen 1863 an die „Städtische Gallerie“ Hamburg; 1868 der Stadt übereignet für die 1869 eröffnete Kunsthalle

Bibliographie

Stefes, Annemarie: Niederländische Zeichnungen 1450-1850. Katalog I Van Aken-Murant, hrsg. von Gaßner, Hubertus und Stolzenburg, Andreas, Die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle Kupferstichkabinett, Bd. 3, Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 2011, S.304, Nr.491