Jürgen Ovens
Herzog Friedrich III. von Gottorf, um 1670
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Jürgen Ovens

Herzog Friedrich III. von Gottorf, um 1670

Jürgen Ovens

Herzog Friedrich III. von Gottorf, um 1670

Das als Werk eines unbekannten Franzosen inventarisierte Blatt ist entgegen Sumowski bereits von Harzen als eine Zeichnung von Ovens erkannt worden, jedoch hat er es nicht als Portrait Herzog Friedrichs III. von Schleswig-Holstein-Gottorf identifiziert. Das auf der Rückseite mit Kreide geschwärzte Blatt diente als Vorlage für einen Stich; allerdings nicht – wie noch Sumowski vorschlägt – für eine Version im Kupferstichkabinett der Hamburger Kunsthalle (Anm.1), die wohl noch aus der Zeit von Ovens’ erstem Aufenthalt in Gottorf stammt. Das Blatt dürfte dagegen die Vorlage für ein ähnliches Blatt gewesen sein, das in der Denkschrift auf die Heirat des Friedrich Magnus Markgrafen von Baden-Durlach und der Augusta Maria von Schleswig-Holstein-Gottorf enthalten ist.(Anm.2) Deswegen ist das Blatt entgegen Sumowski, der es um 1652 datiert, auch erst um 1670 entstanden.

Peter Prange

1 Hamburger Kunsthalle, Kupferstichkabinett, Inv.-Nr. 8437, vgl. Schmidt 1922, S. 260, Nr. R 6.
2 Möglichst kürtzeste […] Genealogische Herführung […] Beyder Hoch-Fürstlichen Häuser Baden und Holstein […] Herauß gegeben durch Matthaeum Merian, Frankfurt 1672.

Details zu diesem Werk

Beschriftung

Trockenstempel "RD" in liegendem Oval (Robert-Dumesnil, L. 2200); auf dem Verso Stempel der Hamburger Kunsthalle (L. 1233 und L. 1328)

Wasserzeichen / Kettenlinien

Nicht erkennbar

Verso

Technik verso: geschwärzt

Provenienz

Alexandre-Pierre-Francois Robert-Dumesnil (1778-1864), Paris (L. 2200); Georg Ernst Harzen (1790-1863), Hamburg (L. 1244) NH Ad: 01: 02, fol. 49: "Ein männliches Brustbild {Bildniß} in Harnisch und Mantel, im Oval von Palmzweigen gebildet. Unten ein Wappenschild mit Herzogskronen zuerst eine Mauer und ein Schiffskrone Feder Seppia 6.4.8.5 Saml. Robert. Dum. Hinten geschwärtzt, daher vielleicht {in Kupfer geätzt} zum radiren bestimmt."; und Ad: 02: 01, S. 264; Legat Harzen 1863 an die „Städtische Gallerie“ Hamburg; 1868 der Stadt übereignet für die 1869 eröffnete Kunsthalle

Bibliographie

Constanze Köster: Jürgen Ovens (1623-1678) Maler in Schleswig-Holstein und Amsterdam, Kiel 2017, S.94, Nr.Z47, Abb.68

Peter Prange: Deutsche Zeichnungen 1450-1800. Katalog, Die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle Kupferstichkabinett, Bd. 1, Köln u.a. 2007, S.258, Nr.647

Gottorf im Glanz des Barock. Kunst und Kultur am Schleswiger Hof 1544 - 1713, Ausst.-Kat. Schleswig-Holsteinisches Landesmuseum, Schleswig 1997, S.590, Nr.411

Werner Sumowski: Drawings of the Rembrandt School. Ovens - van Rijn, hrsg. von Walter L. Strauss, Bd. 9, New York 1985, S.4758, Nr.2125xx, Abb.4759

Von allerhand Figuren und Abbildungen. Kupferstecher des 17. Jahrhunderts im Umkreis des Gottorfer Hofes, Ausst.-Kat. Husumer Schloß, Husum 1981, S.140, Nr.23, Abb.143

Gottorfer Kultur im Jahrhundert der Universitätsgründung. Kulturgeschichtliche Denkmäler und Zeugnisse des 17. Jahrhunderts aus der Sphäre der Herzöge von Schleswig-Holstein-Gottorf, hrsg. von Ernst Schlee, Ausst.-Kat. Kieler Schloß 1965, S.142, Nr.351