Johann Heinrich Roos
Hirtenfamilie und Vieh vor einer Ruine, 1666
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Johann Heinrich Roos

Hirtenfamilie und Vieh vor einer Ruine, 1666

Johann Heinrich Roos

Hirtenfamilie und Vieh vor einer Ruine, 1666

Die reizvolle Szenerie einer Hirtenfamilie in einer Ruinenlandschaft war offenbar als Titelblatt für eine Radierfolge vorgesehen, die Roos allerdings nicht ausgeführt hat. Die typische Komposition hatte Roos bereits zu Beginn der 1660er Jahre in ähnlicher Weise für das Titelblatt einer Radierfolge vorgesehen.(Anm.1) Roos hat die Hamburger Zeichnung 1667 für sein Gemälde „Der Mittag“ verwendet (Anm.2), dort sind allerdings der Stein mit der Inschrift und der kleine Junge mit dem Hund weggefallen.(Anm.3) Eine nahezu formatgleiche Wiederholung der Zeichnung befand sich 1992 im Kunsthandel Dr. Thomas Harbeck, Westensee.(Anm.4)

Peter Prange

1 Besonders auf das Blatt in Wien, Albertina, Inv.-Nr. 3604, ist hinzuweisen; vgl. Hans Tietze, Erika Tietze-Conrat, Otto Benesch, Karl Garzarolli-Thurnlackh: Die Zeichnungen der deutschen Schulen bis zum Beginn des Klassizismus. Beschreibender Katalog der Handzeichnungen in der Graphischen Sammlung Albertina, Bd. IV, hrsg. v. Alfred Stix, Wien 1933, S. 93, Nr. 888.
2 Oldenburg, Landesmuseum, Inv.-Nr. 251, vgl. Jedding 1998, S. 36, Abb. 35.
3 Der im Ausst.-Kat. Bern 2000, S. 188, erwähnte Zusammenhang mit Blättern aus der Albertina betrifft nicht das Hamburger Blatt, sondern eine bereits 1663 entstandene Serie für ein „Thier Büchlein“, das allerdings auch nicht radiert wurde.
4 Jedding 1998, S. 141, Anm. 81. Vgl. auch Old Master Drawings. The Property of the Estate of Marianne Szekely Goldstein, New York and from various sources, 7.7.1992, Christie’s, London 1992, S. 126, Nr. 268, Abb.

Details zu diesem Werk

Beschriftung

Auf einem Steinquader signiert und datiert: "Johan Hinrich Roos Inventor et fecit 1666" (Feder in Braun)

Auf dem Verso Aufkleber von der Hellen

Wasserzeichen / Kettenlinien

Narrenkopf, unten mit Zacken und "4", auf drei Kreisen fußend, ähnlich Heawood 1997 (1665) sowie Horn mit drei übereinander angeordneten Kreisen, vgl. Heawood 255 (undatiert), die Kreise hier jedoch mit Krone und ohne Horn

Provenienz

Washington von der Hellen (1834-1900), Hamburg (nicht bei Lugt); Gustav von der Hellen (1879-1966), San Isidro/Argentinien (nicht bei Lugt); Schenkung von der Hellen 1962 an die Hamburger Kunsthalle

Bibliographie

Peter Prange: Deutsche Zeichnungen 1450-1800. Katalog, Die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle Kupferstichkabinett, Bd. 1, Köln u.a. 2007, S.287, Nr.766

Alte Meister. Zeichnungen und Aquarelle aus der Graphischen Sammlung, Ausst.-Kat. Kunstmuseum Bern 2000, S.188, Abb.60

Hermann Jedding: Johann Heinrich Roos. Werke einer Pfälzer Tierfamilie in den Galerien Europas, Mainz 1998, S.141-142, Abb.209