Johann Friedrich Ludwig Oeser, zugeschrieben Christian Georg Schütz d. J., ehemals zugeschrieben
Berglandschaft mit steilen Felsformationen und Häusern und See im Vordergrund, um 1785 - 1790
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Johann Friedrich Ludwig Oeser, zugeschrieben Christian Georg Schütz d. J., ehemals zugeschrieben

Berglandschaft mit steilen Felsformationen und Häusern und See im Vordergrund, um 1785 - 1790

Johann Friedrich Ludwig Oeser, zugeschrieben Christian Georg Schütz d. J., ehemals zugeschrieben

Berglandschaft mit steilen Felsformationen und Häusern und See im Vordergrund, um 1785 - 1790

Das Blatt war bisher dem Frankfurter Maler Christian Georg Schütz d. J. (1758–1823) zugeschrieben worden, doch hat das Blatt mit für Schütz gesicherten Werken keine stilistische Ähnlichkeit. Auch das Thema, das wohl eine Ansicht aus der Sächsischen Schweiz darstellt, wäre für Schütz insofern ungewöhnlich, weil er diese Gegend nie besucht hat. Bestätigt wird diese Vermutung durch eine in Format und Technik nahezu gleiche Variante der Darstellung, die sich in Darmstadt befindet. Das Blatt ist dort als „Ideallandschaft aus der Sächsischen Schweiz“ bezeichnet und auf Grund der wohl eigenhändigen Bezeichnung unten rechts „Oeser“ dem Sohn von Adam Friedrich, Johann Friedrich Ludwig Oeser zugeschrieben.(Anm.1) Das Hamburger Blatt ist keine Kopie, sondern stellt eine nur in den figürlichen Details etwas veränderte Variante dar. Sie dürfte ebenfalls um 1785 anzusetzen sein, als Oeser zusammen mit Conrad Gessner (1764–1826) und seinem Lehrer Adrian Zingg (1734–1816) Wanderungen in die Umgebung von Dresden und in die Sächsische Schweiz unternahm.
Stilistisch verwandte Blätter Oesers befinden sich in Wien, dort vor allem eine Darstellung der Lochmühle im Liebethaler Grund (Anm.2), auf der die Landschaftsgründe ganz ähnlich erschlossen werden und die ebenfalls auf den erwähnten Wanderungen der Dresdner Künstler entstanden sein dürfte.

Peter Prange

1 Darmstadt, Hessisches Landesmuseum, Graphische Sammlung, Inv.-Nr. HZ 10332, vgl. Neu in der Sammlung. Zeichnung und Druckgraphik von 1500 bis 2000, Ausst.-Kat. Darmstadt 2000, S. 75, Taf. 11.
2 Wien, Albertina, Inv.-Nr. 6851, vgl. Maren Gröning, Marie Luise Sternath: Die deutschen und Schweizer Zeichnungen des späten 18. Jahrhunderts. Beschreibender Katalog der Handzeichnungen in der Graphischen Sammlung Albertina, Bd. IX, hrsg. v. Konrad Oberhuber, Wien 1997, S. 181, Nr. 613, Abb.

Details zu diesem Werk

Wasserzeichen / Kettenlinien

"C & I HONIG", Cornelis & Jacob Honig (Zaandyk, Herderskind Mühle, 1683-1856) oder Cornelis A. & Jan Honig (Zaandyk, De Vergoldene Bykdorf Mühle, 1675-1902)

Provenienz

Wahrscheinlich zwischen 1869 und 1886 durch Schenkung oder Erwerb aus unbekannter Quelle in den Besitz der Kunsthalle gelangt

Bibliographie

Peter Prange: Deutsche Zeichnungen 1450-1800. Katalog, Die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle Kupferstichkabinett, Bd. 1, Köln u.a. 2007, S.251-252, Nr.626, Abb.Farbtafel S. 59