Johann Conrad Steiner
Johann Conrad Steiner
Das späte Blatt führt die Tradition früherer Arbeiten fort, in denen Steiner als Motiv bildmäßig geschlossene Gegenden mit Bäumen, Felsen und Seen bevorzugte. Während mehrerer Aufenthalte in Italien in den 1790er Jahren entstanden Zeichnungen und Radierungen, in denen Steiner die Einflüsse der idyllischen Landschaften Claude Lorrains (1600–1682) mit dem Realismus seines Lehrers Johann Ludwig Aberli (1723–1786) verband. Diese Auffassung bestimmt auch das vorliegende Blatt, das im Inventar als Ansicht des Nemisees in den Albaner Bergen bezeichnet worden ist. Diese Lokalisierung ist allerdings nicht zutreffend; dargestellt ist vielmehr der Blick auf den benachbarten Albaner See. Vergleichbar ist eine Jacob Philipp Hackert (1737–1807) zugeschriebende Ansicht des Albaner Sees, auf der die gleiche Hintergrundsilhouette erscheint.(Anm.1)
Peter Prange
1 Vgl. Old Master Drawings, 8.7.1998, Sotheby’s, London 1998, S. 88, Nr. 97, Abb.
Details zu diesem Werk
Beschriftung
Unten rechts monogrammiert und datiert: "C ST [ligiert]. ad. N. 810" (?, Feder in Braun)
Provenienz
C. G. Boerner, Leipzig; Julius Kähler (1880-1949), Hamburg (nicht bei Lugt); erworben 1965 von der Erbengemeinschaft Julius Kähler (?)
Bibliographie
Peter Prange: Deutsche Zeichnungen 1450-1800. Katalog, Die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle Kupferstichkabinett, Bd. 1, Köln u.a. 2007, S.339, Nr.970
Wolf Stubbe: Italienreise um 1800. Aquarelle und Zeichnungen aus dem Kupferstichkabinett der Hamburger Kunsthalle, Ausst.-Kat. Hamburger Kunsthalle 1958, S.25, Nr.112
Deutsche Handzeichnungen der Romantikerzeit. Deutsche Graphik des frühen XIX. Jahrhunderts. Deutsche Zeichnungen der zweiten Hälfte des XVI. Jahrhunderts, Auktion 199, 25. 5. 1938, C. G. Boerner, Leipzig 1938, S.39, Nr.405