Johann Christoph Erhard
Der Eingang zur Abtei von Grottaferrata, 1820
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Johann Christoph Erhard

Der Eingang zur Abtei von Grottaferrata, 1820

Johann Christoph Erhard

Der Eingang zur Abtei von Grottaferrata, 1820

Nur wenige Zeichnungen stehen mit der im Juli 1820 unternommenen Wanderung in die Albaner Berge südlich von Rom in Zusammenhang. Über die Route der Reise ist nichts bekannt, doch geben die wenigen Blätter zumindest teilweise Aufschluss über die besuchten Orte. Erhard wurde von Johann Adam Klein und Georg Ernst Harzen begleitet, was aus einem Brief Kleins vom 27. Juli 1820 an Johann Andreas Börner hervorgeht.(Anm. 1) Ob auch Heinrich Reinhold zur Reisegruppe gehörte, der sich Anfang Juli in Frascati aufhielt (vgl. Inv.-Nr. 23270 und Inv.-Nr. 23272), ist nicht bekannt; Zeichnungen aus Frascati haben sich von Erhard jedenfalls nicht erhalten.
Erhard besuchte auf jeden Fall Grottaferrata; ein Blatt mit einer jungen Italienerin, die vor einem Heiligenbild kniet, zeigt den Ausblick auf Grottaferrata (Anm. 2), und ein Blatt mit tanzenden Landleuten (Inv.-Nr. 23200) trägt auf dem Verso von der Hand Harzens die Beschriftung „bey Grotta ferrata?“. Eine winterliche Ansicht der dortigen Abbazia zeigt offenbar Inv.-Nr. 23179, darauf deuten zumindest die kahlen Bäume und die lange Mäntel tragenden Staffagefiguren. Nach Albano ist aufgrund der rückseitigen Beschriftung Inv.-Nr. 23199 zu lokalisieren, auf dem wahrscheinlich einer von Erhards Reisegefährten dargestellt ist; eine ähnliche Szene zeigt Inv.-Nr. 43940, das ebenfalls auf dem Ausflug entstanden sein dürfte wie eine Ansicht der Einsiedelei bei Albano in Berlin.(Anm. 3)

Details zu diesem Werk

Beschriftung

Bezeichnet rechts oben: "L`Abadia di Grotta Ferrata." (Bleistift)

Verso

Titel verso: Skizze einer Figur im Mantel

Technik verso: Bleistift

Provenienz

Nachlass des Künstlers, Rom, 1822; Johann Benjamin Erhard d. J., Nürnberg (Bruder des Künstlers); von dort erworben durch Georg Ernst Harzen (1790-1863), Hamburg (Lugt 1244); dessen Legat 1863 an die Stadt Hamburg für ein zukünftiges Museum, 1869 der neu eröffneten Kunsthalle übergeben (Archiv der Hamburger Kunsthalle, Nachlass Harzen, Inventar Ad: 01: 28, Fol. 778: “Winterlandschaft mit der Ansicht von Grotta Ferrata. Mit Figuren staffiert L`Abadia di Grotta Ferrata. Bleist. Vorzügliche Ausführung. Br. 9.3 H. 7.5“

Bibliographie

Marleen Gärtner: Johann Christoph Erhard (1795-1822). Sein Leben und seine Zeichnungen, Marburg 2013 (sic; 2012), S.144, 312, Nr.508

Johann Christoph Erhard (1795-1822). Der Zeichner, Ausst.-Kat. Germanisches Nationalmuseum Nürnberg 1996., S.234-235, Nr.83, Abb.

Deutsche Romantik. Handzeichnungen. Band 1: Carl Blechen (1798-1840) bis Friedrich Olivier (1791-1859), hrsg. von Marianne Bernhard, München 1973., S.1989, Abb.S. 264

Ontmoetingen met Italie. Tekenaars uit Scandinavië/Duitsland/Nederland in Italië, Ausst.-Kat. Rijksprentenkabinett Rijksmuseum Amsterdam 1971, S.37, Nr.58, Abb.

Wolf Stubbe: Italienreise um 1800. Aquarelle und Zeichnungen aus dem Kupferstichkabinett der Hamburger Kunsthalle, Ausst.-Kat. Hamburger Kunsthalle 1958, S.24, Nr.108