Jan Worst, zugeschrieben Jan Asselijn, ehemals zugeschrieben
Kapelle auf einem Felsen bei Aqua Acetosa in Rom, vor 1644?
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Jan Worst, zugeschrieben Jan Asselijn, ehemals zugeschrieben

Kapelle auf einem Felsen bei Aqua Acetosa in Rom, vor 1644?

Jan Worst, zugeschrieben Jan Asselijn, ehemals zugeschrieben

Kapelle auf einem Felsen bei Aqua Acetosa in Rom, vor 1644?

Die alte Zuschreibung an Asselijn wurde in der neueren Literatur bestätigt.(Anm.1) Das Motiv der Kapelle am Tiberufer bei Acqua Acetosa findet sich auch auf einem Gemälde des Künstlers.(Anm.2) Dort wurde jedoch ein abweichender Blickwinkel gewählt, so dass dieser Bezug für sich genommen noch nicht als ausreichender Beleg für Asselijns Hand zu werten ist. Stilistisch ist die Zeichnung jedoch den sicheren Stichentwürfen anzuschließen,(Anm.3) und die doppelte Monogrammierung in Kreide und Pinsel bestätigt ihre Eigenhändigkeit. Vermutlich handelt es sich wie bei Inv.-Nr. 21645 um ein in Italien nach der Natur aufgenommenes Motiv.(Anm.4)

Annemarie Stefes

1 Anne-Charlotte Steland: Die Zeichnungen des Jan Asselyn, Fridingen 1989, S. 227.
2 Brüssel, Musée Royaux des Beaux-Arts, Inv.-Nr. 2745, Anne-Charlotte Steland-Stief: Jan Asselijn (nach 1610-1652), Nr. 124. Für das Motiv vgl. auch die Zeichnung Pieter van Laers in der Kunsthalle Bremen, Kupferstichkabinett, Inv.-Nr. 55/1254, Peter Schatborn, Drawn to Warmth. 17th-century Dutch artists in Italy, Ausst.-Kat. Amsterdam, Rijksprentenkabinet, Zwolle 2001, S. 87, Abb. F.
3 Z. B. Zeichnungen wie der "Studie zu Palazzo Maggiore", Staatliche Museen zu Berlin, Kupferstichkabinett, Inv.-Nr. KdZ 559, Anne-Charlotte Steland: Die Zeichnungen des Jan Asselyn, Fridingen 1989, Nr. 22, oder dem "Wasserfall und Sybillentempel bei Tivoli", Rom, Instituto Nazionale per la Grafica, Gabinetto Nazionale delle Stampe, Inv.-Nr. F.N. 503 (3383), ebd. Nr. 136; vgl. auch die Wiedergabe der Felsen auf Inv.-Nr. 1963-115.
4 Steland setzt die Zeichnung in die Nähe des um 1647 datierten Brüsseler Gemäldes; m. E. handelt es sich jedoch um eine unabhängige Studie und keine direkte Vorarbeit, so dass ein zeitlicher Kontext nicht vorausgesetzt werden muss.

Anmerkung:

Neuzuschreibung an Jan Worst durch Peter Schatborn; vgl. Schatborn 2020.

Andreas Stolzenburg

Details zu diesem Werk

Beschriftung

Rechts auf einem Felsen monogrammiert: "JA [ligiert]" (Pinsel in Schwarz); links davon monogrammiert "JA" (Kreide)

Auf dem Verso unten links Stempel der Hamburger Kunsthalle (L. 1328)

Wasserzeichen / Kettenlinien

-
ca. 28 mm (v)

Verso

Titel verso: Skizze der Kapelle (seitengleich)

Technik verso: Schwarze Kreide

Provenienz

Georg Ernst Harzen (1790-1863), Hamburg (L. 1244) (NH Ad: 01: 02, fol. 2: "[Jan Asselyn gen Crabbetje] Eine kleine Kapelle in menschenleerer Felsenlandschaft. Tinte Tusche bez JA. 7.10/10.2"; NH Ad: 02: 01, S. 241); Legat Harzen 1863 an die „Städtische Gallerie“ Hamburg; 1868 der Stadt übereignet für die 1869 eröffnete Kunsthalle

Bibliographie

Peter Schatborn: Drawings by Jan Worst, in: Master Drawings 58, 2020, Nr. 1, S. 29-78, S.42-43, Abb. 25 (Recto), 26 (Verso), 70-71, Nr.21

Stefes, Annemarie: Niederländische Zeichnungen 1450-1850. Katalog I Van Aken-Murant, hrsg. von Gaßner, Hubertus und Stolzenburg, Andreas, Die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle Kupferstichkabinett, Bd. 3, Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 2011, S.73-74, Nr.18

Michiel C. Plomp: The Dutch Drawings in the Teylers Museum Haarlem, Bd. 2, Haarlem u. a. 1997, S.41, bei Nr. 8

William Bradford, Helen Braham: Master Drawings from the Courtauld Collections, Ausst.-Kat. London, Courtauld Institute Galleries 1991, S.170, Anm. 3

Anne-Charlotte Steland: Die Zeichnungen des Jan Asselyn, Fridingen 1989, S.27-28, 89, 92, 95, 227, Nr.80, Abb.55

Vedute Romane. Disegni dal XVI al XVIII secolo, Ausst.-Kat. Rom, Gabinetto Nazionale delle Stampe 1971, S.20

Anne-Charlotte Steland-Stief: Zum zeichnerischen Werk des Jan Asselyn, in: Oud Holland 94, 1980, S. 213-258, S.229, Anm. 12, Abb.60