Jan van Huysum, Nachahmer
Blumenstilleben,
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Jan van Huysum, Nachahmer

Blumenstilleben,

Jan van Huysum, Nachahmer

Blumenstilleben

Das Arrangement mit Puttenvase und Vogelnest findet sich häufig im Œuvre Van Huysums,(Anm.1) jedoch unterscheidet sich diese, von White 1964 nicht erwähnte Zeichnung im flächigen Farbauftrag und den glatten Konturen von vergleichbaren Arbeiten des Künstlers.(Anm.2)
Dies gibt Anlass zu Zweifeln an der Eigenhändigkeit, und auch die „Signatur“ stammt wohl nicht von dem Künstler selbst.(Anm.3) Eine Zuschreibung an Willem van Leen (1753–1825, vgl. Inv.-Nr. 1951-264) wurde von Robert-Jan te Rijdt in Betracht gezogen, von Sam Segal jedoch abgelehnt.(Anm.4)

Annemarie Stefes

1 Z. B. das von Sam Segal um 1724 angesetzte Gemälde, Aukt.-Kat. London, Sotheby’s, 9. 3. 1983, Nr. 98, Sam Segal: De verleiding van Flora: Jan van Huysum 1682-1749, Ausst.-Kat. Delft, Stedelijk Museum Het Prinsenhof, Houston, Museum of Fine Arts, Zwolle 2006, Abb. F23.1, mit eigenhändiger Wiederholung aus den 1730er Jahren, Montpellier, Musée Fabre, Inv.-Nr. 836.4.31, ebd. Nr. F23. Ein direkt übereinstimmendes Werk konnte bislang nicht identifiziert werden.
2 Z. B. Staatliche Museen zu Berlin, Kupferstichkabinett, Inv.-Nr. KdZ 2816, Christopher White: The Flower Drawings of Jan van Huysum, Leigh-on-Sea 1964, Nr. 7.
3 Zu diesem Ergebnis kommt auch Sam Segal (Mitteilung vom 25. 10. 2009 auf Grundlage einer Digitalphotographie).
4 Sam Segal per E-Mail, 10. 2. 2010; Robert-Jan te Rijdt, Mitteilung per Brief, 21. 1. 2010, verweist auf verschiedene stilistisch verwandte Zeichnungen Van Leens, z. B. Aukt.-Kat. Amsterdam, Van Leeuwen 2, 1992, Nr. 359, oder Dordrecht, Dordrechts Museum, Inv.-Nr. DM/938/T422, J. Erkelens u.a.: Tussen zonnegoud en kaarslicht. Dordtse meesters 1780-1840, Ausst.-Kat. Dordrechts Museum, Dordrecht 1986, Nr. 38, Aukt.-Kat. Amsterdam, Sotheby’s, 14. 11. 2006, Nr. 172.

Details zu diesem Werk

Beschriftung

Unten rechts bezeichnet: "Jan van Huysum fecit" (Feder in Schwarz); auf dem Verso unten links Stempel der Sammlung Rhodin (L. 2179); daneben aufgeklebt: "Coll: Arnold"

Wasserzeichen / Kettenlinien

Pro Patria, untere Hälfte, wohl Heawood deest, verwandt mit Heawood 3704 (1723) (kommt am nächsten in der Wiedergabe der über den Zaun hängenden Gewandfransen); darunter Buchstaben I L B B
24-25 mm (h)

Provenienz

Sammlung Georg Arnold, Nürnberg; dessen Auktion, München 1879 (Lugt, Ventes 38784); Carl Fredrik Christian Rhodin (1821-1886), Altona bei Hamburg (L. 2179); Washington von der Hellen (1834-1900), Hamburg, Nr. 150; Gustav von der Hellen (1879-1966), San Isidro/Argentinien (nicht bei Lugt); Schenkung von der Hellen 1962 an die Hamburger Kunsthalle

Bibliographie

Stefes, Annemarie: Niederländische Zeichnungen 1450-1850. Katalog I Van Aken-Murant, hrsg. von Gaßner, Hubertus und Stolzenburg, Andreas, Die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle Kupferstichkabinett, Bd. 3, Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 2011, S.296, Nr.474

Die unaufhörliche Gartenlust. Hamburgs Gartenkultur vom Barock bis ins 20. Jahrhundert, hrsg. von Claudia Horbas, Ausst.-Kat. Museum für Hamburgische Geschichte 2006, Abb.S. 134

Wolf Stubbe: Die Sammlung von der Hellen, in: Jahrbuch der Hamburger Kunstsammlungen 8, Hamburg 1963, S. 153-180, S.158