Jan van der Vaart
Jan van der Vaart
Jan van der Vaart gehörte zu den zahlreichen Niederländern, die im letzten Drittel des 17. Jahrhunderts nach England übersiedelten. 1674 ließ sich der Künstler in London nieder und folgte damit dem Vorbild seines Lehrers Thomas Wijck, der von 1660 bis 1666 in England gearbeitet hatte.(Anm.1) 1708 erhielt Van der Vaart die englische Staatsbürgerschaft; seine Werke werden heute der englischen Schule zugerechnet.
Das Hamburger Blatt entstand sicherlich noch in Haarlem. Eine stilistisch eng verwandte Pinselzeichnung in Otterloo trägt die rückseitige Bezeichnung „buyten Haarlem“.(Anm.2) Zeichnungen seiner englischen Schaffensphase unterscheiden sich von unserem Blatt in ihrer dramatischeren Wirkung und der breitflächigeren Pinselarbeit.(Anm.3)
Annemarie Stefes
1 Dessen Sohn Jan Wyck lebte ebenfalls in London, von 1664 bis zu seinem Tod im Jahre 1702.
2 Otterloo, Kröller-Müller Museum, Inv.-Nr. 577 Kl. 1., Photo RKD.
3 Z. B. London, British Museum, Department of Prints and Drawings, Inv.-Nr. 1874,0808.90.
Details zu diesem Werk
Beschriftung
Wasserzeichen / Kettenlinien
Narrenkappe, vgl. Heawood 2001 (1669)
23-24 mm (h)
Provenienz
Georg Ernst Harzen (1790-1863), Hamburg (L. 1244) (NH Ad:01:02, fol. 68: "Jan van der Vaert. Ein Bauernhaus von Baumgruppen eingeschlossen an einem Graben über den eine hölzerne Brücke führt; vorn zwey Jagdhunde. {Kreide und T} Hinten mit gleichzeitiger Schrift bezeichnet: Jan van der Vaert. Kreide und Tusche. Von gescheiter Hand flüchtig ausgeführt."; NH Ad: 02: 01, S. 272); Legat Harzen 1863 an die „Städtische Gallerie“ Hamburg; 1868 der Stadt übereignet für die 1869 eröffnete Kunsthalle
Bibliographie
Stefes, Annemarie: Niederländische Zeichnungen 1450-1850. Katalog II van Musscher - Zegelaar, hrsg. von Gaßner, Hubertus und Stolzenburg, Andreas, Die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle Kupferstichkabinett, Bd. 3, Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 2011, S.553, Nr.1049