Jan van der Heyden
Drei Zimmerleute,
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Jan van der Heyden

Drei Zimmerleute,

Jan van der Heyden

Drei Zimmerleute

Die alte Zuschreibung an Van der Heyden lässt sich bestätigen durch den Vergleich mit ähnlichen Studienblättern, auf denen ebenfalls mehrere Figuren in verschiedenen Tätigkeiten dargestellt sind.(Anm.1) Gleichzeitig unterscheidet sich unser Blatt im kleineren Format und der weniger detaillierten Ausführung, doch lassen sich diese Abweichungen gut durch die Herkunft aus einem Skizzenbuch erklären. Die stellenweise etwas weichen, abgerieben wirkenden Konturlinien lassen die Möglichkeit nicht ganz ausschließen, dass es sich hier um einen überarbeiteten Abklatsch handelt.
Es wird vermutet, dass Jan van der Heyden sich einen Vorrat von Figurenskizzen anlegte, aus dem er die Staffage seiner Stichentwürfe wählen konnte. Dieser Gattung ist auch das Hamburger Blatt zuzuordnen. Ein bereits von Harzen vermuteter Stichbezug konnte bislang allerdings nicht konkretisiert werden.(Anm.2)

Annemarie Stefes

1 Amsterdam, Rijksprentenkabinet, Inv.-Nr. RP-T-00-157 (191 x 300 mm), Peter Schatborn: Dutch Figure Drawings from the seventeenth century, Ausst.-Kat. Amsterdam, Rijksprentenkabinet, Washington, National Gallery of Art, Den Haag 1981, S. 126, Nr. 59 mit Abb. 5; zu dieser Zeichnung existiert ein Gegendruck in Amsterdam, Koninklijk Oudheidkundig Genootschap, ebd. Abb. 6. In gleicher Sammlung wird eine weitere Figurenstudie verwahrt, Inv.-Nr. Portefeuille 22 (196 x 273 mm), Peter Schatborn: Tekeningen van Jan van der Heyden, in: Leids Kunsthistorisch Jaarboek 10, 1995, S. 225-233, Abb. 4; vgl. auch Rotterdam, Museum Boijmans Van Beuningen, Inv.-Nr. JvdH 1 di. (187 x 280 mm), Helga Wagner: Jan van der Heyden als Zeichner. Die Zeichnungen für das Buch über die 'Slang-Brandspuiten', in: Jahrbuch der Berliner Museen 12, 1970, S. 111-150, Abb. 7; London, British Museum, Department of Prints and Drawings, Inv.-Nr. 1891,1109.506, ebd. Abb. 27.
2 Helga Wagner: Jan van der Heyden als Zeichner. Die Zeichnungen für das Buch über die 'Slang-Brandspuiten', in: Jahrbuch der Berliner Museen 12, 1970, S. 111-150, S. 142.

Details zu diesem Werk

Beschriftung

Auf dem Verso unten links Stempel der Hamburger Kunsthalle (L. 1328)

Wasserzeichen / Kettenlinien

Buchstaben CDG vgl. Heawood 155 (London, um 1690) oder 1796 (London, um 1680)
ca. 24 mm (h)

Provenienz

Georg Ernst Harzen (1790-1863), Hamburg (L. 1244) (NH Ad:01:02, fol. 30: "Jan van der Heyden Naturstudie von drey Männern welche beschäftigt sind mit Beilen Löcher in das Eis zu hauen. Kreide {Br H} 6.0.3.4 Benutzt für die von ihm radierten Platten seines großes Werk: [...]"; NH Ad: 02: 01, S. 253); Legat Harzen 1863 an die „Städtische Gallerie“ Hamburg; 1868 der Stadt übereignet für die 1869 eröffnete Kunsthalle

Bibliographie

Annemarie Stefes, Leonore van Sloten, Leonoor van Oosterzee: Tekenen in Rembrandts tijd. Meesterwerken uit de Hamburger Kunsthalle, Ausst.-Kat. Museum Het Rembrandthuis, Amsterdam 2012, S.122, Nr.54, Abb.S. 37

Stefes, Annemarie: Niederländische Zeichnungen 1450-1850. Katalog I Van Aken-Murant, hrsg. von Gaßner, Hubertus und Stolzenburg, Andreas, Die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle Kupferstichkabinett, Bd. 3, Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 2011, S.277-278, Nr.441

Walther Bernt: Die niederländischen Maler und Zeichner des 17. Jahrhunderts, Bd. 4, München 1979, Nr.292

Helga Wagner: Jan van der Heyden als Zeichner. Die Zeichnungen für das Buch über die 'Slang-Brandspuiten', in: Jahrbuch der Berliner Museen 12, 1970, S. 111-150, S.142, Anm. 64

Walther Bernt: Die niederländischen Zeichner des 17. Jahrhunderts, Bd. 1, München 1957, Nr.292