Jacob Radmann
Jacob Radmann
Das Stammbuchblatt des sonst nicht nachweisbaren Künstlers, der der Beschriftung auf dem Blatt zufolge möglicherweise aus Schwäbisch-Hall (oder Hall in Tirol ?) stammt, dürfte während seiner Wanderschaft entstanden sein, die ihn 1609 offenbar bis nach Hamburg (?) führte. Das Motiv der Musizierenden kommt auch auf ähnlichen Darstellungen Hans von Aachens vor. Wahrscheinlich geht das Sujet auf ihn zurück, obwohl von ihm nur ein erst 1613 entstandenes Blatt bekannt ist.(Anm.1) Allerdings erscheint es möglich, dass frühere Versionen des Themas von ihm existiert haben.
Peter Prange
1 Köln, Wallraf-Richartz-Museum, Inv.-Nr. Z 152, vgl. Meisterzeichnungen von Leonardo bis zu Rodin. Eine Auswahl von Miniaturen, Handzeichnungen und Aquarellen aus der Graphischen Sammlung, Ausst.-Kat. Köln 1986, S. 90, Nr. 26, Abb.
Details zu diesem Werk
Beschriftung
Oben bezeichnet: "gutter wein undt lautten klanck/ Schöne Junge magtlein geratt undt lanck/ Vordreiben Sorg undt Hertzleitt/ wan man Sie Brauchtt zur Rechten Zeitt/ Ja wans nichtt witter gott währe/ Und keinen Menschen günge zu Seiner Ehre/ Undt Blibe Alzeitt verschwigen/ So möchte ich wohll bey einem Jünckefraulein ligen" (Feder in Braun); unten signiert und datiert: "Jacob Radman von Hall Schreib/ Das zur freundlichen gedechtnis/ in Hanborgk 1609" (Feder in Braun)
Provenienz
Erworben 1968 vom Museum für Kunst und Gewerbe (Inv. Nr. E 1968.196), Hamburg; 1978 an die Hamburger Kunsthalle übergeben
Bibliographie
Peter Prange: Deutsche Zeichnungen 1450-1800. Katalog, Die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle Kupferstichkabinett, Bd. 1, Köln u.a. 2007, S.268, Nr.685
Gode Krämer: Handzeichnungen aus den Graphischen Sammlungen des Museums für Kunst und Gewerbe, in: Jahrbuch der Hamburger Kunstsammlungen 16, 1971, S. 51-78, S.68, Abb.68