Auch dieses Blatt aus der großen Gruppe der von Harzen als „Ruisdael“ inventarisierten Arbeiten wurde von Slive zu Recht nicht in dessen Œuvrekatalog aufgenommen. Unter den Zeichnungen der Van Ruisdael-Nachfolge besteht eine gewisse stilistische Verwandtschaft mit einer signierten Zeichnung des älteren Jan Vermeer van Haarlem.(Anm.1) Das fleckige Lavis und die fahrigen Konturen verbinden darüber hinaus mit einer lavierten Kreidezeichnung in Bremen, die ebenfalls unter dem Namen dieses Künstlers verwahrt wird.(Anm.2) Zu einer Gruppe von Landschaftszeichnungen, die Jeroen Giltay kürzlich Vermeer zuschreiben konnte, besteht indes keine direkte stilistische Verbindung; ein Zusammenhang mit Vermeer wurde demzufolge auch von Giltay ausgeschlossen.(Anm.3)

Annemarie Stefes

1 Groninger Museum, Inv.-Nr. B 444 (Bleistift, aquarelliert, 147 x 189 mm), Jaap Bolten: Nederlandse en Vlaamse tekeningen uit de zeventiende en achttiende eeuw, Groninger Museum voor Stad en Lande, Groningen 1965, Nr. 118.
2 Kunsthalle Bremen, Kupferstichkabinett, Inv.-Nr. 50/305, Von Dürer bis Picasso, Ausst.-Kat. Kunsthalle Bremen 1964, Nr. 55.
3 Jeroen Giltay, Mitteilung per E-Mail, 18. 1. 2010; vgl. Jeroen Giltay: Tekeningen van Jan (I) van der Meer van Haarlem, in: Oud Holland 122,l 2009, S. 145-153.