Herman Naiwincx
Gebirgslandschaft mit Wanderer und Hund,
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Herman Naiwincx

Gebirgslandschaft mit Wanderer und Hund,

Herman Naiwincx

Gebirgslandschaft mit Wanderer und Hund

Herman Naiwincx gehörte zu den begabten Amateurzeichnern des 17. Jahrhunderts. Wie sein Zeitgenosse Jan van de Capelle verdankte er seine finanzielle Unabhängigkeit der Tätigkeit als Kaufmann.
Für seine Kompositionen schöpfte der Künstler aus unterschiedlichen Quellen. Für die vorliegende Zeichnung wurden italianisierende Tendenzen – in der von Jan Both angeregten Baumgruppe rechts – mit Motiven aus der Druckgraphik Herman Saftlevens (H. 26) verschmolzen.(Anm.1) In den kleinteiligen Kreidestrukturen verrät sich zudem eine Orientierung an Jacob van Ruisdael.
Das Blatt wurde von Blankert und Nystad in den nur 17 Blätter umfassenden Corpus der Zeichnungen aufgenommen, ausgehend von der motivischen Verwandtschaft zu einer Radierung des Künstlers (B. 7).

Annemarie Stefes

1 Wagner, in: Eckhard Schaar: Rembrandt und sein Jahrhundert, Ausst.-Kat. Hamburger Kunsthalle 1994.

Details zu diesem Werk

Beschriftung

Auf dem Verso oben links von alter Hand bezeichnet: „¼ AA E“ (Feder in Braun); oben in der Mitte bezeichnet: "Harmens nauwins 70ew [?]" (Rötel); unten links Stempel der Hamburger Kunsthalle (L. 1328); unterhalb davon nummeriert: "N 230 [korrigiert in 260] / ... unleserlicher Preiscode]" (Bleistift); unterhalb davon ausgelöschte, unleserliche Beischriften; ganz unten wohl von gleicher Hand nummeriert: "N 238" (Bleistift)

Wasserzeichen / Kettenlinien

Unterer Teil einer Narrenkappe? (Stab, Kreuz, Buchstaben NC, keine Bälle; Heawood deest)
26-28 mm (v)

Provenienz

Georg Ernst Harzen (1790-1863), Hamburg (L. 1244) (NH Ad:01:02, fol. 38: "H. Naiwincx Landschaft mit einem Flusse, den entlang ein Weg zu einer Brücke bey bewölktem Himmel führt wo sich zwey schönbelaubte Eichen erheben. Am jenseitigen Ufer ein dichter Wald, über welchen schroffe von der Sonne erleuchtete Felswände emporsteigen. Vorn ein Wanderer mit seinem Hunde. Kreide, Tusche. Sehr malerische Composition von geistvoller Ausführung. 10.0.8.5. Auf der Rückseite von gleichzeitiger Hand mit dem Namen Harmen Nauwinc bezeichnet."; NH Ad: 02: 01, S. 259); Legat Harzen 1863 an die „Städtische Gallerie“ Hamburg; 1868 der Stadt übereignet für die 1869 eröffnete Kunsthalle

Bibliographie

Stefes, Annemarie: Niederländische Zeichnungen 1450-1850. Katalog II van Musscher - Zegelaar, hrsg. von Gaßner, Hubertus und Stolzenburg, Andreas, Die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle Kupferstichkabinett, Bd. 3, Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 2011, S.399-400, Nr.704

Rembrandt und sein Jahrhundert, Ausst.-Kat. Hamburger Kunsthalle 1994, Nr.83, Abb.S. 83 (seitenverkehrt)

Albert Blankert, Alexander Nystad: Herman Nauwincx als schilder en tekenaar, in: Tableau 5, 1979-1980, S. 48-58, S.51, 56, Nr.T.9