Hendrik Meijer Cornelis Dusart, ehemals zugeschrieben
Dorfszene im Winter - fröhliches Treiben auf dem Eis, 1780
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Hendrik Meijer Cornelis Dusart, ehemals zugeschrieben

Dorfszene im Winter - fröhliches Treiben auf dem Eis, 1780

Hendrik Meijer Cornelis Dusart, ehemals zugeschrieben

Dorfszene im Winter - fröhliches Treiben auf dem Eis, 1780

Die alte Beischrift „C. Dusart fecit“ führt in die Irre: Die Zeichnung, auf Papier des 18. Jahrhunderts gearbeitet, ist mit Sicherheit Hendrik Meijer zuzuschreiben.(Anm.1) Dafür sprechen zum einen die stilistischen Zusammenhänge mit einer 1784 datierten „Winterlandschaft“ in Hannover,(Anm.2) zum anderen die ausgelöschte Signatur auf der Rückseite des Blattes. Demnach entstand die Zeichnung 1780, zu einer Zeit, in der Meijer vermehrt großformatige Blätter produzierte. Zeichnungen in grauer Tusche dienten oftmals als Ausgangspunkt für später farbig ausgearbeitete Stücke.(Anm.3) Auf eine kolorierte Fassung unseres Blattes könnte sich ein Eintrag im Auktionskatalog der Sammlung Jan van Dijk beziehen (1791).(Anm.4) Es ist anzunehmen, dass unserer Zeichnung ein „Sommer“ als Pendant gegenüberstand.(Anm.5)
In niederländischem Privatbesitz befindet sich eine Meijer zugeschriebene Variante unserer Zeichnung in Gouache, deren „Signatur“ auf Gerrit Battem verweist; dieses Blatt ist gemäß Van de Kamp allerdings nur mit Vorbehalt Meijer, eher seinem Schüler Dirk Jan van der Laan (1759–1829) zuzuweisen.(Anm.6)

1 Vorgeschlagen von Erik Löffler, 25.1.2006 und bestätigt von Peter van de Kamp, 30. 1. 2006, jeweils auf Grundlage einer Digitalphotographie. Eine entsprechende Komposition Dusarts, die als Vorlage oder Anregung hätte dienen können, ist nicht bekannt.
2 Hannover, Kestner Museum, Inv.-Nr. 1944.30, Corpus Gernsheim 40694.
3 Peter van de Kamp, Mitteilung per E-Mail, 30. 1. 2006.
4 Aukt.-Kat. Amsterdam, Van Dijk 1791, Album G, Nr. 40: „Deeze gepaaste wederga verbeeld een besneeuwt Wintergezicht, langs een bevrozen Rivier, aan een Dorp gellegen met verscheide Wooningen en een Kerk, gestoffeerd met een menigte Lieden zig op het Ys vermaakende, op den voorgrond vertoond zig een Zoetelaars Tent, alwaar verscheide Persoonen verversching neemen, eenige werken ieverig met Hout te haalen, terwyl anderen met schaatzeryden zig verlustigen; deeze bevallige Teekening is niet minder fraay dan de vorige behandeld met dito [pen en Sapverwen] door denzelven.“
5 Vielleicht identisch mit der nahezu gleich dimensionierten „Sommerlandschaft“, Aukt.-Kat. Amsterdam, Sotheby’s, 9. 11. 1999, Nr. 165 (376 x 502 mm), Peter A. F. van de Kamp: Catalogus Tekeningen Hendrik Meijer (1744-1793), Den Haag 2005, Nr. 2053.
6 Mitteilung vom 30. 1. 2006. Die „Battem“-Zeichnung befand sich 2006 bei Art Consult, Amsterdam.

Details zu diesem Werk

Beschriftung

Unten rechts bezeichnet: "C. Dusart fecit" (Feder in Braun); auf dem Verso in der Mitte links: Stempel der Hamburger Kunsthalle (L. 1233); unten links alte Beischrift, nur teilweise zu entziffern: ".Hk Meijer... D... / ...in't Jaar 1780 ... trekken [?] ..." (Feder in Braun, ausgelöscht)

Wasserzeichen / Kettenlinien

Lilienwappen, vgl. Heawood 1841 (Amsterdam, um 1769)
27-28 mm (v)

Provenienz

Washington von der Hellen (1834-1900), Hamburg, Nr. 293; Gustav von der Hellen (1879-1966), San Isidro/Argentinien (nicht bei Lugt); Schenkung von der Hellen 1962 an die Hamburger Kunsthalle

Bibliographie

Stefes, Annemarie: Niederländische Zeichnungen 1450-1850. Katalog I Van Aken-Murant, hrsg. von Gaßner, Hubertus und Stolzenburg, Andreas, Die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle Kupferstichkabinett, Bd. 3, Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 2011, S.370, Nr.641

Jahrbuch der Hamburger Kunstsammlungen, hrsg. von Hamburger Kunsthalle und dem Museum für Kunst und Gewerbe, Bd. 8, Dr. Ernst Hauswedell & Co Verlag, Hamburg 1963, S.153-180, Abb.

Wolf Stubbe: Die Sammlung von der Hellen, in: Jahrbuch der Hamburger Kunstsammlungen 8, Hamburg 1963, S. 153-180, S.157, Abb.15