Heinrich Reinhold
Wellenstudie am Strand, um 1823
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Heinrich Reinhold

Wellenstudie am Strand, um 1823

Heinrich Reinhold

Wellenstudie am Strand, um 1823

Reinhold war auch ein genauer Beobachter des Meeres und seiner Bewegung, von ihm existieren einige Meeres- und Wellenstudien, die auf seiner ersten Reise nach Neapel und Sizilien 1820 sowie 1823 auf seiner zweiten Reise in die Umgebung von Neapel entstanden. Bereits 1820 hatte er an der Küste bei Salerno solche Wellenstudien angefertigt, die sich heute in einem Skizzenbuch in Wien befinden (Anm. 1). Ebenfalls 1820 dürfte eine Wellenstudie in Berlin (Anm. 2) mit Ischia im Hintergrund entstanden sein, genauso eine Wellenstudie auf graubraunem Papier mit Weißhöhungen in Privatbesitz (Anm. 3), wohl auch mit Ischia (?) im Hintergrund.
Die beiden Hamburger Wellenstudien unterscheiden sich von den genannten Beispielen durch eine weniger exakte, mehr skizzenhafte Anlage – besonders Inv. Nr. 56386 -, weshalb sie erst 1823 entstanden sein dürften, auch der Vergleich mit dem Verso von Inv. Nr. 43913, das auf der Fahrt von Neapel nach Sorrent am 14. Mai 1823 entstand, bestätigt die vorgeschlagene zeitliche Einordnung. Reinhold dürfte solche Studien vor allem zur Vorbereitung von Ölskizzen angefertigt haben (Anm. 4). Beide Blätter dürften aus dem Skizzenbuch stammen, das Reinhold auf der Sommerreise 1823 führte; zum Skizzenbuch siehe Inv. Nr. 43913.
Unklar bleibt auf Inv. Nr. 56386 die Erwähnung der beiden phrygischen Flüsse Simois und Skamandros, wahrscheinlich ein Verweis auf die vergleichbare Wildheit des Meeres.

Peter Prange

1 Skizzenbuch mit 55 paginierten Seiten, Bleistift, Seite 52 (Aquarell) nachträglich eingeklebt, 110 x 172 mm, Wien, Albertina, Inv. Nr. 24989, fol. 22: „Salerno d 7 May“, fol 23: „Salerno d. 7 May vom Wirthshausfenster abend.
2 Wellenstudie mit Ischia, Bleistift, 140 x 227 mm, Staatliche Museen zu Berlin, Kupferstichkabinett, Inv. Nr. SZ 13, vgl. Reinhold 1988, S. 71, Nr. 145, Abb. S. 231, dort 1823 datiert.
3 Wellenstudie, Bleistift auf braunem Papier, weiß gehöht, 200 x 283, Privatbesitz, mit ausführlichen Farbangaben und Beschreibung.
4 Meeresbrandung bei Sorrent, Öl auf Pappe, 17,5 x 26,5 cm, bezeichnet unten rechts: „Piazza (?) di Sorrento d. 18 Juni 20“. Die Ölskizze wurde 2011 bei ebay versteigert, vgl. URL cgi.ebay.at/.../300516488195.

Details zu diesem Werk

Beschriftung

In der Mitte rechts bezeichnet: "ganz weiß"; oben in der Mitte nummeriert: "7" (Bleistift)

Auf dem Verso oben in der Mitte nummeriert: "7" (Bleistift)

Verso

Titel verso: Wellenstudie

Technik verso: Bleistift

Provenienz

Alter Bestand (zwischen 1931 und 1937 inventarisiert, aber laut Angabe des Inventarbandes XIV, Vorwort, gehört das Blatt zu denjenigen Werken, die bis 1934 noch nicht erfasst worden waren)

Bibliographie

Heinrich Reinhold. Der Landschaft auf der Spur, hrsg. von Andreas Stolzenburg, Markus Bertsch und Hermann MIldenberger, Ausst.-Kat. Hamburger Kunsthalle, München 2018, S.265, Nr.126, Abb.S. 242

Nadine Brüggebors: "Auch treibt mich mein Gemüth zur Landschaft". Heinrich Reinhold (1788-1825). Leben und Werk - Werkverzeichnis der Gemälde, Ölskizzen, Zeichnungen und Druckgraphiken, Bd. 2 (Werkverzeichnis), Univ.-Diss. (Manuskript), Freie Universität Berlin, Berlin 2016, S.160, Nr.Z 336

Nadine Brüggebors: "Auch treibt mich mein Gemüth zur Landschaft". Heinrich Reinhold (1788-1825). Leben und Werk - Werkverzeichnis der Gemälde, Ölskizzen, Zeichnungen und Druckgraphiken, Bd. 3 (Abbildungen), Univ.-Diss. (Manuskript), Freie Universität Berlin, Berlin 2016, S.118, Nr.Z 336