Heinrich Dreber (Franz-Dreber)
Bei Arriccia, um 1846
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Heinrich Dreber (Franz-Dreber)

Bei Arriccia, um 1846

Heinrich Dreber (Franz-Dreber)

Bei Arriccia, um 1846

Die mit „bey Arriccia“ bezeichnete, unvollendet gebliebene Landschaft (Inv. Nr. 47304) dürfte um 1846 entstanden sein. Dreber scheint 1845 zum ersten Mal im Albanergebirge gewesen zu sein (Anm. 1), und hat in den folgenden Jahren die Gegend wiederholt besucht, doch ist unbekannt, ob er auch 1846 dort war. Schöne war nur eine einzige, 1846 datierte und mit „Subiaco“ bezeichnete Naturstudie in Weimar bekannt (Anm. 2), der sich das vorliegende Blatt stilistisch zuordnen lässt. Auch das Hamburger Blatt Inv. Nr. 47309, das Domenico Riccardi als die Ansicht des Bischofspalasts in Subiaco identifiziert hat (Anm. 3), zeigt die gleiche Technik und schließt an das Blatt in Weimar an. Die Sabiner- bzw. Aequerberge um Olevano, Civitella und Subiaco hatte Dreber zum ersten Mal in den Sommermonaten 1844 besucht (Anm. 4) und war in den folgenden Jahren wiederholt dorthin zurückgekehrt. Diese Blätter, denen sich weitere aus Civitella in Berlin zuordnen lassen (Anm. 5), zeigen eine fein nuancierte, auf genauer Naturbeobachtung beruhende Lavierung und zarte Aquarellierung, die Parallelen zu ähnlichen Blättern Julius Schnorr von Carolsfelds aufweisen.
Wahrscheinlich erst nachträglich hat Dreber unten die Gruppe der Wäscherinnen und oben die auf dem Hügel ziehenden Landleute hinzugefügt wie auch die Rahmung, mit der er das Blatt zum Kompositionsentwurf aufwertete.

Peter Prange

1 Vgl. Richard Schöne: Heinrich Dreber, Berlin 1940, S. 198, XI.
2 Hügelige Landschaft mit Bäumen, 1846, Bleistift, Feder in Braun, aquarelliert, 253 x 418 mm, Klassik Stiftung Weimar, Museen und Kunstsammlungen, Inv. Nr. KK 6118, vgl. Schöne 1940, S. 199, XII.
3 Notiz vom 7.8.1982 auf dem Passepartout.
4 Vgl. Schöne 1940, S. 198, X.
5 Vgl. Schöne 1940, S. 199, XII (Nr. 270), und Abb. 20.

Details zu diesem Werk

Beschriftung

Unten rechts bezeichnet: "bey Arriccia" (Bleistift)

Unten rechts Nachlassstempel Heinrich Franz Dreber (L. 683a)

Provenienz

Nachlass Heinrich Franz-Dreber, Rom (L. 693a); Sammlung Alexander Flinsch (1834-1912), Berlin; erworben 1912 bei C. G. Boerner, Leipzig, Auktion Flinsch, 111, Nr. 215

Bibliographie

Barbara Hardtwig, Peter Prange, Hinrich Sieveking, Klaus Weschenfelder, Christiane Wiebel: Mit dem Blick des Zeichners. Aquarelle und Zeichnungen der deutschen Romantik und des 19. Jahrhunderts aus der Sammlung Böhm-Hennes, Ausst.-Kat. Kunstsammlungen der Veste Coburg, Berlin, München 2009, S.74, Anm. 4 (mit falscher Inv. Nr.), Nr.bei Kat. Nr. 17

Richard Schöne: Heinrich Dreber, hrsg. von Deutscher Verein für Kunstwissenschaft, Forschungen zur deutschen Kunstgeschichte, Bd. 34, Berlin 1940, S.201

Handzeichnungssammlung Alexander Flinsch Berlin. Ludwig Richter / Schwind / Chodowiecki / Steinle / Feuerbach. Deutsche Künstler des 19. Jahrhunderts, Auktion 111, 29. u. 30.11.1912, C. G. Boerner, Leipzig 1912, S.32, Nr.215

68, 183, Nr.44, Abb.161