Friedrich Preller (der Ältere), Zeichner
Römische Parkpartie, 1829
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Friedrich Preller (der Ältere), Zeichner

Römische Parkpartie, 1829

Friedrich Preller (der Ältere), Zeichner

Römische Parkpartie, 1829

Das Blatt zeigt die Silhouette eines Waldes in Rom, möglicherweise in der Nähe der Villa Borghese.(Anm. 1) Es trägt neben der Ortsbezeichnung Rom den Zusatz „mit Marinus“, womit der aus Antwerpen stammende Maler Ferdinand Marinus (1808-1890) gemeint ist, mit dem Preller nach Ariccia gereist war(Anm. 2) und den er im Juli 1829 in Olevano porträtiert hatte.(Anm. 3) Mit ihm zusammen hatte Preller im Frühjahr 1829 in Rom wiederholt gezeichnet. Auf einem weiteren im April 1829 entstandenen Blatt mit der Ansicht der Konstantinsbasilika, das die irrtümliche Identifizierung als “Palazzo di Cesari“ trägt, ist neben der Datierung „aprile 29“ die zusätzliche Notiz „mit Marinus“ zu finden.(Anm. 4) Im Format und Technik stimmen beide Blätter überein, weshalb auch das Hamburger Blatt im selben Zusammenhang im April 1829 entstanden ist, zumal sich auf dem Verso ebenfalls ein Detail der Konstantinsbasilika findet. Die ergänzende Notiz „Meyer 29“ stammt von fremder Hand, möglicherweise als Besitzerangabe.
Die beiden in den Maßen nahezu übereinstimmenden Blätter dürften aus einem aufgelösten Skizzenbuch stammen, das Preller während seines Aufenthalts in Rom in den Jahren 1829 und 1830 führte; dazu gehörte auch ein ebenfalls auf beiden Seiten benutztes Blatt, das auf der Vorderseite eine am 10. August 1830 in Olevano entstandene Landschaftsstudie zeigt.(Anm. 5)
Peter Prange

1 Eine ähnliche, 1828 entstandene Ansicht mit Pinien in München trägt die Bezeichnung „Villa Borghese“: Ausblick von der Villa Borghese, 1828, Bleistift, 143 x 313 mm, München, Staatliche Graphische Sammlung, Inv. Nr. 1914:158, vgl. Preller 1954, S. 27, Nr. 95.
2 Dort wurden die beiden Maler am 22. Mai Zeugen des Erdbebens, von dem Preller ausführlich berichtete, vgl. Otto Roquette: Friedrich Preller. Ein Lebensbild, Frankfurt am Main 1883, S. 71-72.
3 Ferdinand Marinus mit Malschirm und Malerausrüstung, 1829, Bleistift, Feder in Braun, 184 x 120 mm, Heidelberg, Kurpfälzisches Museum, Inv. Nr. Z 4926, vgl. Bernhard 1973, Bd. 2, Abb. 1157, und Preller 1954, S. 23, Nr. 71.
4 Ansicht der Konstantinsbasilika, 1829, Bleistift, Pinsel in Braun, 175 x 245 mm, Dresden, Staatliche Kunstsammlungen, Kupferstich-Kabinett, Inv. Nr. C 1908-422, vgl. Preller 1978, o. S., Nr. 63, und Gensel 1904, S. 22, Abb. 20.
5 Landschaft bei Olevano, 1830, Bleistift, 175 x 238 mm, vgl. Galerie Gerda Bassenge, Auktion 71, 5.6.1998, Nr. 5878.

Details zu diesem Werk

Beschriftung

Unten in der Mitte bezeichnet: "mit Marinus / Roma"; unten rechts monogrammiert: "FP" (ligiert, Bleistift)

Unten rechts bezeichnet: "Meyer 29" (Bleistift); auf dem Verso: links bezeichnet: "Aůs dem Nachlaß des Prof / J W Schirmer in Carlsruhe" (Bleistift); unterhalb davon: Aufkleber aus Auktionskatalog: "Friedrich Preller./ Eine römische Parkpartie. Studie in Bleistift und/ Sepia. Bez. kl. qu. fol."; unterhalb davon: Y-m 542" (Bleistift);

Verso

Titel verso: Konstantinsbasilika (?)

Technik verso: Bleistift, Pinsel in Braun

Provenienz

Johann Wilhelm Schirmer (1807-1863), Karlsruhe; dessen Nachlassauktion bei Rudolf Weigel, Leipzig, 13. Mai 1867; Moritz Adolph Unna (1813-1888), Hamburg; Geschenk 1889 von Julie de Boor, geb. Unna (1848-1932), Hamburg

Bibliographie

Ina Weinreuther: Friedrich Preller d. Ä. (1804-1878). Leben und Werk, Münster 1997, S.323

Jahresbericht der Kunsthalle zu Hamburg für 1889, Hamburg 1890, S.36

Catalog mehrerer zum Theil hinterlassenen Sammlungen von Kupferstichen, Radirungen, Handzeichnungen, Bildwerken, Kunstbüchern etc. unter welchen die Sammlungen des Herrn Prof. J. W. Schirmer […], R. Weigel’schen Kunst-Auktions-Lokal […], 13. Mai 1867 und folgende Tage, 13. Mai 1867 und folgende Tage zu Leipzig im R. Weigel’schen Kunst-Auktions-Lokal […], 1867, S.157, Nr.2848