Friedrich Preller (der Ältere)
Raub der Helena, um 1875
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Friedrich Preller (der Ältere)

Raub der Helena, um 1875

Friedrich Preller (der Ältere)

Raub der Helena, um 1875

Nachdem 1872 Homers Odyssee mit Holzschnitten nach Zeichnungen Prellers erschienen war (Anm. 1), erhielt er Mitte der 70er Jahre das Angebot eines Münchner Verlegers, einen Zyklus von Illustrationen zu Homers Ilias zu entwerfen.(Anm. 2) Otto Roquette, Prellers erster Biograph, berichtet, dass in kurzer Zeit „eine Menge von vielversprechenden Vorarbeiten“ entstanden, „welche alle nur das Figürliche behandeln. Bald waren auch vier Cartonzeichnungen vollendet, darstellend Iphigenie in Aulis, Achill mit dem Leichnam des Hektor, der Tod des Ajas und den Raub der Helena.“ (Anm. 3) Preller hatte dem Unternehmen jedoch nur widerwillig zugestimmt und verlor bald das Interesse, weshalb das Projekt wenig später aufgegeben wurde.
Boetticher war noch der 1876 entstandene Karton mit der Entführung Helenas bekannt (Anm. 4), doch sind heute alle vier Kartons offensichtlich verschollen. Das Hamburger Blatt zählt zu den von Roquette erwähnten Vorarbeiten, eine weitere Zeichnung mit Achill und Hektor befand sich 1932 im Kunsthandel.(Anm. 5)

Peter Prange

1 Homer’s Odyssee. Vossische Übersetzung mit 40 Original-Compositionen von Friedrich Preller in Holzschnitt ausgeführt von R. Brend‘ Amour und K. Oertel, Leipzig 1872.
Vgl. Otto Roquette: Friedrich Preller. Ein Lebensbild, Frankfurt am Main 1883, S. 337.
Roquette 1883, S. 337.
Entführung der Helena, 1876, Kohle, 1555 x 920 mm, vgl. Friedrich von Boetticher: Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts. Beitrag zur Kunstgeschichte, Dresden 1898, Bd. II, 1, S. 319, Nr. 171.
Ganze Figur Hektors und die Leiche Achills, von einem Genius getragen, Feder und Blei, 150 x 110 mm, vgl. Hollstein & Puppel, Berlin, Auktion 48, 26.2.1932, S. 36, Nr. 232.

Details zu diesem Werk

Beschriftung

Auf dem Verso unten links bezeichnet: "Nr. 772 F. Preller" (Bleistift)

Provenienz

Smlg. von der Hellen 772

?-1900 Washington von der Hellen (1834-1900), Nr. 772; nach 1900-1962 Gustav von der Hellen (1879-1966); 1962 Schenkung an die Hamburger Kunsthalle