Francesco Solimena (Kopist)
Das Martyrium des Hl. Bartholomäus,
Zurück Bildinfos ➕ 🗖

Francesco Solimena (Kopist)

Das Martyrium des Hl. Bartholomäus,

Francesco Solimena (Kopist)

Das Martyrium des Hl. Bartholomäus

Das Blatt gelangte als Werk Paolo Veroneses in die Sammlung, wurde dann aber aufgrund einer anonymen Karteikarten-Notiz als Kopie nach Francesco Solimena eingestuft.
Tatsächlich besteht eine weitgehende Übereinstimmung mit einer Zeichnung in der Sammlung Ralph Holland in Newcastle, die von Bologna als hervorragendes eigenhändiges Werk Solimenas bewertet wurde.(Anm. 1) Denkbar ist, dass das Hamburger Blatt eine Kopie nach der Zeichnung in Newcastle ist. Ferdinando Bologna erkannte kompositorische Einflüsse von Preti, Ribera und Giordano, die von Solimena zu einer lebendigen Einheit verschmolzen wurden.(Anm. 2) Eine Umsetzung der Komposition ist offensichtlich nicht bekannt.
Die Darstellung zeigt in ungewöhnlicher Grausamkeit das Martyrium des Heiligen und erinnert an die „Schindung des Marsyas“. Diese Inszenierung des Mordes ist typisch für das neapolitanische Kunstschaffen des 17. und 18. Jahrhunderts, in dem zahlreiche gewaltvolle Darstellungen nachweisbar sind.

David Klemm

1 Ferdinando Bologna in: Kat. Colnaghi, Old Master Drawings, Juni 1956, Nr. 92; 305 x 361 mm.
2 Ferdinando Bologna: Francesco Solimena, Neapel 1958, S. 91.

Details zu diesem Werk

Beschriftung

Auf dem Verso im unteren Bereich in der Mitte Stempel der Hamburger Kunsthalle (L. 1233); unterhalb davon bezeichnet: "Paul Veronese" (Bleistift); unten links nummeriert und bezeichnet: "Nr. 656 P. Veronese" (Bleistift); unten links nummeriert: "6" (Bleistift)

Provenienz

Washington von der Hellen (1834-1900), Hamburg (nicht bei Lugt); Gustav von der Hellen (1879-1966), San Isidro/Argentinien (nicht bei Lugt); Schenkung von der Hellen 1962 an die Hamburger Kunsthalle

Bibliographie

David Klemm: Italienische Zeichnungen 1450-1800. Kupferstichkabinett der Hamburger Kunsthalle, Die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle Kupferstichkabinett, Bd. 2, Köln u. a. 2009, S.338, Nr.510