Francesco Barbieri, gen. Guercino (Nachahmer)
Thronende Maria mit dem Christuskind und dem Hl. Karl Borromäus(?) und dem Hl. Franz von Assisi,
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Francesco Barbieri, gen. Guercino (Nachahmer)

Thronende Maria mit dem Christuskind und dem Hl. Karl Borromäus(?) und dem Hl. Franz von Assisi,

Francesco Barbieri, gen. Guercino (Nachahmer)

Thronende Maria mit dem Christuskind und dem Hl. Karl Borromäus(?) und dem Hl. Franz von Assisi

Das Blatt gelangte aus unbekannter Herkunft in die Kunsthalle und wurde als Guercino inventarisiert. Diese Zuordnung mag vor dem Hintergrund erklärbar sein, dass Guercino ähnliche Kompositionen von „Mönchen in Verehrung Marias und des Christuskindes“ gezeichnet hat.(Anm.1) Antonio Morassi und Nicholas Turner haben das Blatt aber entschieden als Arbeit eines schwächeren Nachahmers Guercinos eingestuft. Denkbar ist ein Mitglied der Familie Gennari, die bekanntermaßen als Nachlassverwalter Guercinos einen engen Bezug zu diesem Künstler hatte. In jedem Fall sind in der Komposition Bologneser Einflüsse erkennbar.(Anm.2)

David Klemm

1 Staatliche Museen zu Berlin, Kupferstichkabinett, KdZ 16540; Peter Dreyer: Kupferstichkabinett Berlin. Italienische Zeichnungen, Stuttgart, Zürich 1979, o. S., Nr. 46, mit Abb; vgl. auch ein Blatt in Stockholm, Nationalmuseum, Inv.-Nr. NM 800/1863, das ebenfalls Mönche in Verehrung Marias zeigt, Italian Drawings: Florence, Siena, Modena, Bologna. Drawings in Swedish Public Collections 8, Nationalmuseum Stockholm, bearb. v. Per Bjurström, Catherine Loisel, Elizabeth Pilliod, Stockholm 2002, o. S., Nr. 1599 (dort als Guercino-Kopie).
2 Die Figur des links knienden Heiligen ähnelt derjenigen auf einem Gemälde des Carracci-Umkreises hinsichtlich der Kniestellung, Kopfhaltung und Kleidung. Vgl. Aukt.-Kat. Mailand, Sotheby’s, Dipinti Antichi, 29. 11. 2005, S. 10, Nr. 5.

Details zu diesem Werk

Beschriftung

Unten in der Mitte bezeichnet: "Guerchino" (Feder in Braun); auf dem Verso unten links Stempel der Hamburger Kunsthalle (L. 1328); oben rechts bezeichnet: "G" (Bleistift)

Provenienz

Wahrscheinlich zwischen 1869 und 1886 durch Schenkung oder Erwerbung aus unbekannter Quelle in den Besitz der Kunsthalle gelangt

Bibliographie

David Klemm: Italienische Zeichnungen 1450-1800. Kupferstichkabinett der Hamburger Kunsthalle, Die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle Kupferstichkabinett, Bd. 2, Köln u. a. 2009, S.207, Nr.277