Dirk de Jong
Hafen und Reede von Hellevoetsluis, 1783
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Dirk de Jong

Hafen und Reede von Hellevoetsluis, 1783

Dirk de Jong

Hafen und Reede von Hellevoetsluis, 1783

Dirk de Jong – seine genauen Lebensdaten sind nicht bekannt – lebte als Verleger und Stecher in Rotterdam. Wie von eigener Hand verso notiert, wurde die vorliegende Zeichnung von Matthias de Sallieth spätestens 1791 als Teil einer Folge von 27 Darstellungen holländischer Seehäfen gestochen. 1805 erfolgte eine erneute Publikation dieser Radierungen durch Cornelis van der Aa mit neu hinzugefügten Erläuterungstexten.(Anm.1)
Dargestellt ist der Hafen von Hellevoetsluis, der vom 17. Jahrhundert bis in das erste Drittel des 19. Jahrhunderts als größter Kriegshafen der Niederländischen Republik genutzt wurde. Gemäß der eigenhändigen Beischrift ist hier das auf Reede liegende Kriegsschiff „Prins Willem“ dargestellt. Links davon erkennt man im Hintergrund eine kleine Admiralitätsyacht unter Segeln, rechts ist eine ebenfalls segelnde Fregatte zu sehen. Im Hintergrund links liegt das Fort mit der Hafenanlage.
Mit der vorne links dargestellten Kaag oder Snebbe[schuit], die laut Beischrift einem „Heer de Brassem“ gehörte,(Anm.2) ist De Jong nach eigener, rückseitig notierter Auskunft selbst auf der Maas und im Scheldedelta gesegelt. Die in diesem Zusammenhang erwähnte Insel Goeree ist auf einer in Stil und Format unserem Blatt entsprechenden Stichvorzeichnung De Jongs in Greenwich dargestellt.(Anm.3)

Annemarie Stefes

1 „Atlas van de Zeehavens der Bataafsche Republiek“, Amsterdam, bei E. Maskamp, 1805. Van der Aas Verdienst lag in erster Linie in der Vereinigung der zuvor als Einzelblätter veröffentlichten Stiche in einer handlichen gebundenen Publikation, vgl. ebd., Voorrede, S. V-VII. An den Entwürfen war neben De Jong auch Hendrik Kobell beteiligt, vgl. Inv.-Nr. 1963-261. Zu der Datierung der Sallieth-Stiche vgl. Peter Sigmond und Harm Stevens, in: Cornelis van der Aa: Atlas van de zeehavens der Bataafsche Republiek die van Batavia en Onrust, Amsterdam 1805, Faksimile-Ausgabe, Franeker 1998, o. S.
2 Vielleicht identisch mit einem der zwischen 1742 und 1760 geborenen Söhne des in Delfshaven ansässigen Jan van Braassem, vgl. http://www.krook.nl/Genealogie/familygroup.php?familyID=F1213&tree=01 (freundlicher Hinweis von Robert-Jan te Rijdt, 21. 1. 2010).
3 „Die Insel Goeree“, National Maritime Museum, Greenwich, Inv.-Nr. PW5547 (Feder in Grau, grau laviert, 208 x 341 mm).

Details zu diesem Werk

Beschriftung

Auf dem Verso in der Mitte rechts bezeichnet und datiert: "De Haven en Reede der fortresse / Helvoet Sluys geteekent in de maant / September 1783 Het oorlogschip prins / Willem op de Rede zeylendt fregat en Admil[sic]aliteyts / Jagt de voorste Snebbe van de Heer den braassem / waar mee ik de maas uyt en Goeree binnen / geseylt ben buyten de tonnen om", unten rechts bezeichnet: "gaat uit in gravure door M. Sallieth." (Feder in Schwarz)

Auf dem Verso oben in der Mitte Stempel der Hamburger Kunsthalle (L.1233); unten links Stempel der Sammlung Rhodin (L. 2179); unten rechts bezeichnet: "gaat uit in gravure door M. Sallieth." (Feder in Schwarz, wohl 18. Jh.)

Wasserzeichen / Kettenlinien

-
ca. 27 mm (v)

Provenienz

Carl Fredrik Christian Rhodin (1821-1886), Altona bei Hamburg (L. 2179); Washington von der Hellen (1834-1900), Hamburg, Nr. 183; Gustav von der Hellen (1879-1966), San Isidro/Argentinien (nicht bei Lugt); Schenkung von der Hellen 1962 an die Hamburger Kunsthalle

Bibliographie

Stefes, Annemarie: Niederländische Zeichnungen 1450-1850. Katalog I Van Aken-Murant, hrsg. von Gaßner, Hubertus und Stolzenburg, Andreas, Die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle Kupferstichkabinett, Bd. 3, Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 2011, S.301-302, Nr.485

Wolf Stubbe: Die Sammlung von der Hellen, in: Jahrbuch der Hamburger Kunstsammlungen 8, Hamburg 1963, S. 153-180, S.168