Das Blatt lag bisher bei den italienischen Schulen als Giovanni Volpato (1733–1803), dessen Name auf dem Verso genannt ist. Mit für Volpato gesicherten Zeichnungen besteht indes keine Ähnlichkeit, vielmehr dürfte der Zeichner des Blattes ein deutscher Künstler sein. Komposition und Technik, die Federumrisszeichnung mittels Pinsellavierung auszufüllen, sind typisch für deutsche, kurz vor 1800 in Italien und Rom tätige Künstler wie Jakob Philipp Hackert (1737–1807), Christoph Heinrich Kniep (1755–1825) oder Johann Wolfgang von Goethe (1749–1832), der mit beiden engen Kontakt hatte. In ihrem Umkreis dürfte das Hamburger Blatt um 1800 entstanden sein.
Dargestellt ist links neben der Villa des Maecenas rechts der im Volksmund „Tempio della Tosse“ (Hustentempel) genannte Rundbau an der Via Tiburtina westlich von Tivoli, dessen Funktion – Tempel, Mausoleum oder Nymphaeum – noch nicht restlos geklärt ist.

Peter Prange