Cornelis van Poelenburch, Umkreis
Römische Ruinen auf dem Palatin,
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Cornelis van Poelenburch, Umkreis

Römische Ruinen auf dem Palatin,

Cornelis van Poelenburch, Umkreis

Römische Ruinen auf dem Palatin

Das Blatt, das von Chong nicht in den Katalog der Poelenburch-Zeichnungen aufgenommen wurde, entstand vermutlich im Umkreis des Künstlers. Breite Lavierung und gleichmäßig verschnörkelte Konturen des Baumschlages erinnern an Blätter wie die „Ruinen eines Kaiserbades“ oder das „Römische Haus“ in Dresden.(Anm.1) Die knorpelig verschlungenen Konturen der Architektur besitzen eine gewisse Nähe zu den allerdings sehr viel flüssiger gezeichneten „Ruinen des Serapis-Tempels auf dem Quirinal“ und den „Ruinen an der südwestlichen Ecke des Palatins“.(Anm.2) Nicht mit Van Poelenburchs Hand vereinbar sind indes die Ergänzungen in grauer Tusche über der originären Feder- und Pinselzeichnung in Braun. Hier könnte es sich um spätere Überarbeitungen handeln, denn der selbe Farbton wurde auch für den sicher nicht eigenhändigen Namenszug verwendet; mit vollständigem Namen signierte Zeichnungen des Künstlers sind bislang nicht bekannt. Doch auch die in Braun gezeichneten Partien wirken zu flach und ausdruckslos, um sie mit Van Poelenburchs eigener Hand verbinden zu können.(Anm.3)

Annemarie Stefes

1 Dresden, Kupferstich-Kabinett, Inv.-Nr. C 4040 und C 4036, Alan Chong: The Drawings by Cornelis van Poelenburch, in: Master Drawings 25, 1987, S. 3-62, Nr. 21 und Nr. 46.
2 Staatliche Museen zu Berlin, Kupferstichkabinett, Inv.-Nr. KdZ 12468, Alan Chong: The Drawings by Cornelis van Poelenburch, in: Master Drawings 25, 1987, S. 3-62, Nr. 22; Dresden, Staatliche Kunstsammlungen, Kupferstich-Kabinett, Inv.-Nr. C 4044, ebd. Nr. 43. Auch das Motiv steht im Kontext der Dresdner Zeichnungen: Wie schon von Harzen vorgeschlagen, handelt es sich wohl um einen Teil der ehemaligen Kaiserpaläste auf dem Palatin, vgl. Nash 1961/62, Bd. 1, Abb. 376, 377, 396 und besonders 398 („Arkadenförmige Unterbauten des Septimus-Severus-Palastes“). Wohl zu Unrecht wurde das Blatt in einer alten Karteinotiz mit den Thermen des Diokletian assoziiert.
3 Vgl. sicher zuschreibbare Zeichnungen wie die „Innenansicht einer Ruine“, Amsterdam, Rijksprentenkabinet, Inv.-Nr. RP-T-1884-A-293, Peter Schatborn, Drawn to Warmth. 17th-century Dutch artists in Italy, Ausst.-Kat. Amsterdam, Rijksprentenkabinet, Zwolle 2001, S. 60 Abb. E.

Details zu diesem Werk

Beschriftung

Unten rechts bezeichnet: "C. Poelenburgh" (Feder in Grau); auf dem Verso unten links Stempel der Hamburger Kunsthalle (L. 1328)

Wasserzeichen / Kettenlinien

Wohl Teil eines Kreises, vgl. Heawood 250 (Lissabon 1674), 262 (ohne Datum), 277 (Madrid 1749), 299 (Lima 1700), aber kaum zu erkennen; vgl. auch Mond, Heawood 847 (Rom, 1587), aber kleiner
Unregelmäßig (h), kaum erkennbar

Provenienz

Georg Ernst Harzen (1790-1863), Hamburg (L. 1244) (NH Ad:01:02, fol. 50: "[Cornelis Poelenburg] Römische Studien. eine Parthie aus den Kaiserpallästen. {Im S} Bez. C. Poelenburgh. In Seppia. 4.8.7.7"; NH Ad: 02: 01, S. 264); Legat Harzen 1863 an die „Städtische Gallerie“ Hamburg; 1868 der Stadt übereignet für die 1869 eröffnete Kunsthalle

Bibliographie

Stefes, Annemarie: Niederländische Zeichnungen 1450-1850. Katalog II van Musscher - Zegelaar, hrsg. von Gaßner, Hubertus und Stolzenburg, Andreas, Die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle Kupferstichkabinett, Bd. 3, Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 2011, S.440, Nr.813

Marcel Roethlisberger: Bartholomeus Breenbergh. The Paintings, Berlin und New York 1981, S.36, bei Nr. 44

Walther Bernt: Die niederländischen Maler und Zeichner des 17. Jahrhunderts, Bd. 5, München 1980, Nr.465

Walther Bernt: Die niederländischen Zeichner des 17. Jahrhunderts, Bd. 2, München 1958, Nr.466