Christian Bernhard Rode, Zeichner, zugeschrieben Anonym (deutsch, 18. Jahrhundert), ehemals zugeschrieben
Wahrsagender Traum einer Mutter, um 1795
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Christian Bernhard Rode, Zeichner, zugeschrieben Anonym (deutsch, 18. Jahrhundert), ehemals zugeschrieben

Wahrsagender Traum einer Mutter, um 1795

Christian Bernhard Rode, Zeichner, zugeschrieben Anonym (deutsch, 18. Jahrhundert), ehemals zugeschrieben

Wahrsagender Traum einer Mutter, um 1795

Das bisher einem anonymen Meister zugeschriebene Blatt ist ein erster Entwurf von Christian Bernhard Rode für eine Illustration in Karl Wilhelm Ramlers (1725–1796) „Poetischen Werken“. Neben einer Oktavausgabe in zwei Teilen erschien gleichzeitig 1800 und 1801 auch eine Quartausgabe ebenfalls in zwei Teilen mit 16 Kupferstichen im Medaillonformat und 26 Vignetten, die von Rode und Eberhard Siegfried Henne (1759–1828) gestochen wurden.(Anm. 1) Das vorliegende Blatt kann auf Grund der Beschriftung unter dem wahrscheinlich von Rode gestochenen Medaillon als Illustration zum wahrsagenden Traum einer Mutter identifiziert werden (Anm. 2), allerdings ist die vorliegende Komposition gegenüber dem Stich leicht verändert, der im 1. Teil zwischen Seite 58 und 59 zu Ramlers Ode „An seinen Freund Lycidas“ erschien. Das Hamburger Blatt ist ein erster Entwurf Rodes zur Illustration. Blätter in gleicher Technik und nahezu gleichem Format befinden sich in Berlin, die wie das Hamburger Blatt am unteren Rand rechts mit römischen Ziffern nummeriert sind.(Anm. 3) Ein weiteres Blatt befand sich ehemals in der Kunsthalle Bremen, dort allerdings François Boucher (1703–1770) zugeschrieben.(Anm. 4) Auch sie stammen wie das Hamburger Blatt aus der Sammlung von Christian Gottfried Matthes (1738–um 1805 ?), einem Schüler Rodes, oder von seinem Sohn Christian Gottfried Matthes d. J. Die Entwürfe zu den veröffentlichten Medaillons befinden sich u. a. in Berlin (Anm. 5) und in Stuttgart.(Anm. 6)

Peter Prange

1 Karl Wilhelm Ramler: Poetische Werke. Operosa parvus carmina fingo. Erster Theil: Lyrische Gedichte, Berlin 1800; Zweiter Theil: I. Vermischte Gedichte, II. Zwanzig Oden aus dem Horaz, Berlin 1801.
2 Renate Jacobs: Das Graphische Werk Bernhard Rodes (1725-1797), Münster 1990, S. 363, Nr. 6.
3 Berlin, Staatliche Museen, Kupferstichkabinett, KdZ 9498–9500, vgl. Elfried Bock: Staatliche Museen zu Berlin: Die deutschen Meister. Beschreibendes Verzeichnis sämtlicher Zeichnungen, Berlin 1921, S. 302.
4 Siehe Dokumentation der durch Auslagerung im 2. Weltkrieg vermissten Kunstwerke der Kunsthalle Bremen, Bremen 1991, S. 150, Nr. 839, Abb. Weitere Blätter befanden sich 1995 und 2004 im Kunsthandel in London, vgl. Old Master Drawings, 6.12.1995, Phillips, Son & Neale, London 1995, S. 70, Nr. 138 (als Francesco Zuccarelli); und Expressiver Barock. Graphik und Zeichnungen aus Mitteleuropa 1700–1800, Emanuel von Baeyer, London 2004, S. 41, Nr. 42.
5 Berlin, Staatliche Museen, Kupferstichkabinett, KdZ 9358, vgl. Elfriede Bock, ebd. S. 302.
6 Staatsgalerie Stuttgart, Graphische Sammlung, Inv.-Nrn. An 5307 und An 5308.

Details zu diesem Werk

Beschriftung

Unten rechts nummeriert: "XXI" (Feder in Braun)

Auf dem Verso Stempel Matthes (L. 2871) und der Hamburger Kunsthalle (L. 1233)

Wasserzeichen / Kettenlinien

26 mm

Provenienz

Christian Gottfried L. Matthes (1738-um 1805?) oder sein Sohn Christian Gottfried L. Matthes d. J. (Lebensdaten unbekannt), Berlin (L. 2871); Geschenk 1931 von Ernst Bollmeier, Hamburg

Bibliographie

Peter Prange: Deutsche Zeichnungen 1450-1800. Katalog, Die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle Kupferstichkabinett, Bd. 1, Köln u.a. 2007, S.284-285, Nr.756