Caspar David Friedrich
Zwei Studien mit Felsen und Bäumen (die untere um 180° gedreht), 1810
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Caspar David Friedrich

Zwei Studien mit Felsen und Bäumen (die untere um 180° gedreht), 1810

Caspar David Friedrich

Zwei Studien mit Felsen und Bäumen (die untere um 180° gedreht), 1810

Zusammen mit Friedrich Kersting unternahm Friedrich vom 8.-17. Juli 1810 eine Wanderung durch das Riesengebirge (Anm. 1), auf der die Hamburger Zeichnung entstand. Bei dem am 12. Juli angefertigten Blatt kommt es Friedrich auf die vollständige Erfassung der Gesteinsformationen an, während die umgebende Vegetation nur angedeutet wird bzw. unvollendet bleibt. Friedrich hat das Blatt vor Ort aquarelliert, und dabei besonderes Augenmerk auf die Lichtsituation gelegt. Obwohl der spontane Natureindruck überwiegt, wozu auch die Farbproben an den Ecken gehören, ist der Kunstcharakter des Blattes, den Grütter betont (Anm. 2), evident. Die die Gesteinsstruktur beschreibenden regelmäßigen, parallelen Schraffuren wurden, wie bei Friedrich häufig, erst nachträglich über die Aquarellierung aufgetragen.

Peter Prange

1 Die Zeichnungen der Wanderung zusammengestellt bei Grundmann 1974, S. 104.
2 Grütter 1986, S. 111.

Details zu diesem Werk

Beschriftung

Oben in der Mitte datiert: "den 12t Juli 1810" (Bleistift); unten in der Mitte bezeichnet: [unleserlich] (Bleistift)

Auf dem Verso: oben links bezeichnet: "B 2 12g" (Bleistift); oben rechts nummeriert: "22" (Bleistift); unten rechts: "14" (Bleistift); unten links: "Caspar David Friedrich f / + zu Dresden d. 7 Mai 1840" (Dahls Nachlassvermerk)

Provenienz

Harald Friedrich, Hannover, ? - 1906; Ankauf von diesem, 1906

Bibliographie

Frank Richter: Caspar David Friedrich. Das Riesengebirge und die böhmischen Berge, Verlag der Kunst, Dresden 2012, Abb.S.82 u. Umschlag hinten

Christina Grummt: Caspar David Friedrich. Die Zeichnungen. Das gesamte Werk, Bd. 2, München 2011, S.597-599, Abb., Nr.621

Yuko Nakama: Caspar David Friedrich und die romantische Tradition. Moderne des Sehens und Denkens, Berlin 2011, S.84-85, Abb.57

Caspar David Friedrich. Die Erfindung der Romantik, hrsg. von Hubertus Gaßner, Ausst.-Kat. Museum Folkwang, Essen; Hamburger Kunsthalle 2006, S.368, Abb.S. 172

Peter Prange, Petra Roettig, Andreas Stolzenburg u. a.: Von Runge bis Menzel. 100 Meisterzeichnungen aus dem Kupferstichkabinett der Hamburger Kunsthalle, Ausst.-Kat. Hamburger Kunsthalle 2003, S.30, Nr.bei Kat. Nr. 10

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Werner Busch: Unmittelbares Naturstudium und mathematische Abstraktion bei Caspar David Friedrich, Hamburger Kunsthalle Hamburg 2002, S. 17-26, in: Expedition Kunst. Die Entdeckung der Natur von C. D. Friedrich bis Humboldt, Ausst.-Kat. Hamburger Kunsthalle 2002, S.21, Nr.83

Gretchen Holtzapple Bender: Interior/Landscape: Placelessness and the Gendered Gaze in the work of Caspar David Friedrich, Phil. Diss. Bryn Mawr College, Ann Arbor 2001, S.181, Abb.49

Caspar David Friedrich, Johann Christian Dahl. Zeichnungen der Romantik, hrsg. von Kornelia von Berswordt-Wallrabe, Hamburg 2001, S.119, Nr.21, Abb.S. 47

Werner Hofmann: Caspar David Friedrich. Naturwirklichkeit und Kunstwahrheit, München 2000, S.62, Abb., Abb.27

Thomas Kellein: Caspar David Friedrich. Der künstlerische Weg, Ausst.-Kat. Kunsthalle Bielefeld 1998, S.152, Nr.32, Abb.Taf. o.S.

Caspar David Friedrich. Pinturas y dibujos, Ausst.-Kat. Museo del Prado, Madrid 1992, S.134, 136, 138, Nr.33, Abb., Abb.S. 139

Caspar David Friedrich - seine Zeichnungen in der Hamburger Kunsthalle, Ausst.-Kat. Hamburger Kunsthalle, Hamburg 1990, S.10, 34, Nr.32, Abb.13 auf S. 16

Tina Grütter: Melancholie und Abgrund. Die Bedeutung des Gesteins bei Caspar David Friedrich, Berlin 1986, zugl. Zürich, Univ., Diss. 1984, S.111, Abb.10

Caspar David Friedrich 1774-1840, hrsg. von Werner Hofmann, Ausst.-Kat. Hamburger Kunsthalle, München 1974, S.170, Nr.83, Abb.

Marianne Bernhard, Hans H. Hofstätter: Caspar David Friedrich. Das gesamte graphische Werk, München 1974, Abb.S. 527

Günther Grundmann: Caspar David Friedrich. Topographische Treue und künstlerische Freiheit, dargestellt an drei Motiven des Riesengebirgspanorama von Bad Warmbrunn aus, in: Jahrbuch der Hamburger Kunstsammlungen 19, 1974, S.104, Nr.Nr. 9

Deutsche Romantik. Handzeichnungen. Band 1: Carl Blechen (1798-1840) bis Friedrich Olivier (1791-1859), hrsg. von Marianne Bernhard, München 1973., S.1989, Abb.S. 365

Sigrid Hinz: Caspar David Friedrich als Zeichner. Ein Beitrag zur stilistischen Entwicklung und ihrer Bedeutung für die Datierung der Gemälde, Bd. 1, Greifswald, Univ., Diss. 1966, S.48

Sigrid Hinz: Caspar David Friedrich als Zeichner. Ein Beitrag zur stilistischen Entwicklung und ihrer Bedeutung für die Datierung der Gemälde, Bd. 2, Greifswald, Univ., Diss. 1966, S.87, Nr.546

Günther Grundmann: Das Riesengebirge in der Malerei der Romantik, Breslau 1931, S.75, Nr.Nr. 20 und 21, Abb.S. 76

Alfred Lichtwark: Kunsthalle zu Hamburg. Verzeichnis der Geschenke und Erwerbungen des Jahres 1906, Hamburg 1906, S.42, Nr.106